Alte Webseiten, verpasste Chancen: Warum Unternehmen gerade jetzt online sichtbarer werden müssen

Zell am See – Der Name macht vielleicht noch etwas her, aber digital bleibt oft nur ein laues Echo zurück. Viele Betriebe hoffen auf das gute alte Empfehlungsgeschäft – doch das reicht längst nicht mehr aus. Web-Designer Marius Hau erzählt, wieso angestaubte Webseiten Kunden verschrecken, und was Unternehmen heute ganz ohne Schnickschnack an ihrer Seite ändern sollten, um wieder Anfragen und echtes Vertrauen zu bekommen.

heute 11:06 Uhr | 16 mal gelesen

Manchmal liegt zwischen dem Stolz auf die eigene Unternehmung und der Realität im Netz nur ein Mausklick – und das bittere Erwachen. Ich kenne einige Chefs, die ihren Webauftritt stillschweigend wie ein ungeliebtes Zimmer im Haus tolerieren: klar gibt es ihn, aber meistens bleibt die Tür zu. Häufig zimmert man sich auf die Schnelle irgendeine Seite zusammen oder nutzt halbdurchdachte Baukasten-Schablonen, einfach nur, um „dabei“ zu sein. Dabei tippen potenzielle Neukunden den Firmennamen ein, landen auf einer Website und fassen still für sich ein Urteil – oft, bevor überhaupt das Angebot im Kopf bleibt. Marius Hau, der sich seit Jahren in die Ecken und Fugen von mittelständischen Internetpräsenzen vergräbt, merkt an: Genau hier beginnt das Problem. Die Seite wirkt altbacken, Buttons sind gut versteckt und Texte transportieren nur noch Pflichtgefühl, statt Persönlichkeit. Hakt noch irgendwas beim Kontaktformular, sind die Leute schon wieder weg. 'Unternehmer merken meist erst zu spät, wie sehr eine veraltete Homepage der beste Kundenfilter aller Zeiten ist – nur leider im falschen Sinne', meint Hau. Er und Christina Baier analysieren regelmäßig, woran Firmen im Web am meisten scheitern: Texte, die nichts Greifbares sagen, entweder zu viel oder zu wenig Struktur, ausbleibende Referenzen und technische Langsamkeit. Eigentlich liegt das Meiste auf der Hand, wird aber verdrängt – solange noch Empfehlungen kommen, schieben viele das Thema Website auf die zu schwere Seite der To-do-Liste. Es fällt auf: Selten ist eine einzelne Baustelle der Knackpunkt, meistens behindern sich viele Details gegenseitig. Der erste Schritt? Nicht mit dem großen Hammer vorgehen, sondern erst mal die wichtigsten Ecken ausbessern. Klare Botschaften, ein sofort sichtbarer Kontakt-Button, verständliche Texte, Beispiele aus der Praxis – das sind die Schrauben, an denen Hau dreht. Übrigens: KI kann zwar helfen, aber wenn am Ende nur Floskeln stehen, bleibt der Besuch fast immer kurz. Ein frisches Design mit ruhigen Farben, ordentlichen Abständen und ausreichend Vertrauenstank bringt frischen Wind. Und: Es braucht nicht den Agenturpalast, oft reichen ein paar gezielte Veränderungen für spürbaren Erfolg. Wer wirklich mehr will, sollte allerdings weiterdenken. Hau empfiehlt einen Relaunch, der nicht nur Kleinigkeiten glättet, sondern Konzept, Inhalte und Gestaltung am Unternehmen ausrichtet. Sein Vorgehen ist dabei angenehm pragmatisch: Ziel und Stil abstecken, dann Konzept, Texte und Design gemeinsam entwickeln – keine starren Prozesse, sondern Schritt für Schritt, bis der Auftritt passt. Je nach Umfang sind die Änderungen in Tagen oder wenigen Wochen live – und nach dem Start gibt’s noch Feinschliff obendrauf. Das Resultat: Die Website arbeitet plötzlich mit, statt gegen das Unternehmen. Neukunden kommen nicht mehr versehentlich, sondern gezielt. Die Außenwirkung liegt wieder auf Augenhöhe mit der echten Arbeit im Betrieb. Vertrauen entsteht, Empfehlungen funktionieren wieder, und Anfragen lassen sich nicht mehr auf Glück oder Zufall schieben. Und wer noch einen Zahn zulegen möchte, bekommt nebenbei sogar den Social-Media-Auftritt gleich mit aus einem Guss. Wer ehrlich sagt: Ich kann und will mich nicht länger durch halbgare Lösungen hangeln – sollte nach Marius Hau Ausschau halten. Am besten direkt anfragen und sich individuelle Vorschläge unterbreiten lassen. Und dann vielleicht schon bald erleben, wie sich alte Gewohnheiten in neue Chancen verwandeln.

Wer die Wirkung seiner Website unterschätzt, läuft Gefahr, täglich potenzielle Kundinnen und Kunden zu verschrecken, selbst wenn das Empfehlungsgeschäft noch funktioniert. Die häufigsten Stolpersteine bei alten und selbstgebastelten Webseiten reichen von aus der Zeit gefallenem Design über unklare Navigation bis zu Texten, die keinen echten Nutzen vermitteln. Experten wie Marius Hau setzen daher auf schnelle, sichtbare Verbesserungen: klare Ansprache, einfache Kontaktmöglichkeiten, handfeste Referenzen und einheitliche Gestaltung. Doch für nachhaltigen Erfolg braucht es laut Hau gelegentlich einen größeren Relaunch-Prozess, der Struktur, Inhalt und Optik des digitalen Auftritts samt Integration sozialer Medien plant und umsetzt. Fachmedien berichten aktuell, wie essenziell digitale Markenpräsenz gerade für kleine und mittlere Unternehmen in Zeiten wachsenden Wettbewerbs ist: Laut einer neuen Untersuchung von t3n.de etwa verlieren Unternehmen mit nicht-optimierten Websites schnell den Anschluss – Suchmaschinen wie Google bevorzugen inzwischen klar strukturierte, mobile-optimierte und schnelle Seiten in ihrem Ranking. Die Süddeutsche Zeitung weist zudem darauf hin, dass Nutzer inzwischen nach Echtheit, Transparenz (z.B. durch Kundenbewertungen) und einer schnellen Kontaktmöglichkeit suchen und viele Betriebe Innovationen im Digitalsektor verschlafen, womit ihnen täglich messbare Umsätze durch die Lappen gehen. Auch auf Zeit Online ist zu lesen, dass die digitale Sichtbarkeit für Unternehmen zur Existenzfrage werden kann, insbesondere da immer mehr Kunden ihre Kaufentscheidung nach einem Online-Eindruck treffen.

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