Manchmal hört es sich an wie ein weiches Versprechen, manchmal wie drängende Politik: Der Weg des Westbalkans in die EU nimmt – endlich? – wieder Fahrt auf. EU-Ratspräsident António Costa betonte nach dem Gipfeltreffen in Brüssel, wie ernst die Unterstützung für eine europäische Zukunft der Region gemeint ist. Nach Jahren des Stillstands scheint es zaghaft voranzugehen: Montenegro etwa mache große Schritte, berichtete Costa, in dieser Woche seien gleich fünf Beitrittskapitel abgehakt worden – so schnell wie lange nicht. Albanien hat den Prozess, der für viele ein bürokratisches Labyrinth ist, entschlossen aufgenommen und alle erforderlichen Verhandlungsgruppen aufgeschlossen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Modernisierung tatsächlich an Tempo aufnimmt. Nordmazedonien wurde für die Stärkung regionaler Zusammenarbeit gelobt, aber für 2026 bleibt einiges an Hoffnungen – und an Hausarbeiten. Bosnien-Herzegowina ist noch nicht da, wo es sein könnte, doch mit einer verabschiedeten Reformagenda winkt allmählich mehr Integration und EU-Unterstützung. Und dann ist da noch der Kosovo: Die EU schaut genau hin, ob Wahlen und Reformen künftig zu mehr Vertrauen und Stabilität führen. Am Ende, so betonte Costa, liege es an den Staaten selbst, alte Konflikte zu überwinden und den europäischen Gedanken mit Leben zu füllen. Das klingt einfach, aber es ist wie so oft in der europäischen Politik: Ein steiniger, nicht unbedingt gradliniger Weg.
Beim Brüsseler Gipfeltreffen hat die EU den Westbalkan-Staaten ihre Solidarität betont und einzelne Fortschritte hervorgehoben. Montenegro verzeichnet erhebliche Geschwindigkeit im Beitrittsprozess, Albanien schließt Verhandlungsgruppen zügig auf, und Bosnien-Herzegowina verfolgt eine neue Reformagenda. Gleichzeitig gibt es noch große Herausforderungen: Die politischen Spannungen im Kosovo, blockierende Nationalismen, Korruption und wirtschaftliche Schwierigkeiten bedrohen den Fortschritt. Laut der aktuellen Berichterstattung verknüpft die EU ihre erweiterte finanzielle Hilfe zunehmend mit Bedingungen wie Rechtsstaatlichkeit und Freiheit der Medien, um echte Reformen zu fördern. So bleibt deutlich, wie brüchig und sensibel der Westbalkan-Kurs auch angesichts geopolitischer Spannungen zu Russland und wachsendem Einfluss Chinas ist.