Arbeitgeber fordern drastische Kürzungen im Sozialsystem

Im Rahmen der Diskussionen zur Sozialstaatsreform fordert der Arbeitgeberverband Gesamtmetall von der Bundesregierung, steigenden Sozialbeiträgen entgegenzuwirken und schlägt eine generelle Sparmaßnahme vor.

31.08.25 14:27 Uhr | 4 mal gelesen

Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, appelliert laut 'Bild' an die Regierungskoalition, den Gesamtsozialversicherungsbeitrag ab Jahresbeginn 2026 stabil zu halten. Ein weiteres Anheben der Beiträge würde laut Zander das bestehende Vertrauen der Wirtschaft in die Regierung massiv erschüttern. Deshalb setzt sich der Verband gegebenenfalls für eine pauschale Kürzung sämtlicher Sozialausgaben um fünf Prozent ein, wenn keine anderen Maßnahmen greifen.

Die Ausgaben für gesetzliche Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung summieren sich derzeit auf mehr als 800 Milliarden Euro jährlich, sodass eine reduzierte Ausgabe von fünf Prozent Einsparungen von über 40 Milliarden Euro bedeuten würde. Zander betont die Notwendigkeit effizienterer und gezielter Leistungen im Sozialstaat und lobt die bisherigen Maßnahmen der Regierung bei Energie und Steuern, fordert jedoch konkrete Kostensenkungen bei den Arbeitskosten durch niedrigere Sozialversicherungsaufwendungen. In der öffentlichen Debatte werden Gegenstimmen lauter, die vor negativen Folgen für Bedürftige und die soziale Stabilität warnen. Experten aus Sozialverbänden und der Opposition sehen pauschale Ausgabenkürzungen kritisch, da sie eine Verschlechterung der Versorgung und soziale Ungleichheit befürchten.
Nach aktuellen Recherchen spitzt sich die Debatte weiter zu: In den vergangenen Monaten sind die Ausgaben in der gesetzlichen Sozialversicherung aufgrund gestiegener Pflege- und Gesundheitskosten sowie einer alternden Bevölkerung deutlich gestiegen. Die Ampelkoalition sucht noch nach tragbaren Alternativen zu pauschalen Einschnitten und prüft unter anderem gezielte Reformen, die sowohl den Arbeitsmarkt als auch die soziale Absicherung zukunftssicher machen. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass andere EU-Staaten teils andere Wege wählen, etwa durch stärkere Steuerfinanzierung oder Strukturreformen im Gesundheitssektor.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung beschäftigt sich mit der Frage, ob Einsparungen in den deutschen Sozialversicherungen angesichts der alternden Gesellschaft und steigender Pflegekosten überhaupt realistisch und sozial verträglich sind. Experten warnen darin vor den negativen Effekten pauschaler Kürzungen auf Geringverdiener und plädieren für gezielte Reformen statt pauschaler Maßnahmen. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet ausführlich über die aktuellen Debatten zur Stabilisierung der Sozialausgaben und beschreibt die unterschiedlichen Standpunkte der beteiligten Akteure. Arbeitgeberverbände plädieren für Kostensenkung in der Sozialversicherung, während Sozialverbände und Gewerkschaften auf den Erhalt sozialer Sicherung drängen und auf drohende Nachteile für Bedürftige hinweisen. Quelle: FAZ.

3. Auf Spiegel Online wird das Thema Sozialstaat und Sparmaßnahmen in Zusammenhang mit anderen wirtschaftlichen Herausforderungen, wie beispielsweise Inflation und globalen Trends beim Arbeitsmarkt, eingeordnet. Der Artikel zeigt, dass kurzfristige Einsparungen zwar entlastend wirken können, aber längerfristige Reformen und eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft der sozialen Sicherung nötig sind. Quelle: Spiegel Online.

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