Söder lehnt Steuererhöhungen strikt ab

CSU-Vorsitzender Markus Söder spricht sich deutlich gegen höhere Steuern aus und fordert stattdessen Steuersenkungen.

31.08.25 14:28 Uhr | 4 mal gelesen

Markus Söder, der Vorsitzende der CSU, betonte im Interview mit dem 'Handelsblatt', dass es derzeit keine Steuererhöhungen geben werde. Er plädierte stattdessen für Entlastungen: "Wir müssen Steuern senken", so Söder. Hintergrund ist die Debatte über Steuererhöhungen zur Schließung von Haushaltslücken, wie sie Bundesfinanzminister und SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil ins Spiel gebracht hatte. Söder kritisierte Klingbeil deutlich und betonte die Wichtigkeit von Verlässlichkeit in der Koalitionsarbeit. Auch Ideen einzelner CDU-Abgeordneter, etwa über eine stärkere Besteuerung von Wohlhabenden, wies Söder zurück. Eine grundlegende Änderung beim Bürgergeld für einen Kompromiss lehnt der bayerische Ministerpräsident kategorisch ab: "Ein einzelner Abgeordneter vertritt nicht die Mehrheitsmeinung der Union."

Markus Söder hält Steuererhöhungen zur Konsolidierung des Bundeshaushalts für den falschen Weg und spricht sich stattdessen für Steuersenkungen sowie mehr Planbarkeit in der Finanzpolitik aus. In den letzten Tagen ist die Diskussion um Steuerpolitik angesichts der anhaltenden Haushaltsdefizite verstärkt entbrannt, insbesondere im Hinblick auf Investitionen und Sozialausgaben. Nach intensiven Beratungen gelten die Positionen von SPD und CSU weiterhin als unvereinbar, wodurch die Finanzierung künftiger Vorhaben in der Bundesregierung eine zentrale Streitfrage bleibt. Neue Entwicklungen zeigen, dass ein Teil der CDU-Fraktion offen für eine Anpassung der Reichensteuer im Austausch für Sozialreform ist, aber Söder blockiert diese Überlegung. Zudem erschweren inflationsbedingte Mehrausgaben sowie weiterhin stockende Konjunkturprognosen die politische Lösungsfindung.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Ein aktueller Artikel bei der Süddeutschen Zeitung beleuchtet neben Söders Ablehnung von Steuererhöhungen auch die politischen Spannungen innerhalb der Ampel-Regierung, die sich durch steigende Kosten und wachsenden Reformdruck zunehmend verhärten. Die Diskussionen über mögliche Steueranhebungen zur Haushaltskonsolidierung sorgen für Kritik sowohl bei Opposition als auch in Teilen der Koalition, wobei insbesondere die CSU und FDP auf Steuerentlastungen pochen. Gleichzeitig werden sozialpolitische Reformen wie das Bürgergeld zum Zankapfel für Kompromisse zwischen den Parteien. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass Bundesfinanzminister Lindner weiterhin jegliche Steuererhöhung ablehnt und stattdessen auf Ausgabenkürzungen pocht, während die SPD für gezielte Steuermehreinnahmen bei Spitzenverdienern wirbt. Der Haushaltsstreit spitzt sich weiter zu, da große Lücken bis 2029 zu schließen sind und die Erwartungen an das künftige Wirtschaftswachstum eher gedämpft ausfallen. Der Artikel unterstreicht, dass grundlegend unterschiedliche Standpunkte in der Steuerpolitik derzeit eine schnelle Lösung verhindern. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung.

3. Laut Der Spiegel unterstreichen neue Haushaltszahlen die angespannte Lage im Bundeshaushalt, wobei vor allem Mehrkosten durch den Ukraine-Krieg, Sozialausgaben und schwache Steuereinnahmen die Koalition vor erhebliche Herausforderungen stellen. Kanzler Olaf Scholz ist bemüht, die Koalition auf einen einheitlichen Kurs einzuschwören, doch die CSU stellt sich gegen Einschnitte bei Sozialleistungen und Steuererhöhungen. Die Diskussion um eine mögliche Reichensteuer zeigt zudem, wie groß die Differenzen in den Parteien über die Finanzierung zukünftiger Projekte sind. Quelle: Der Spiegel.

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