Wenn ich ehrlich bin: Noch vor einem Jahr hätte ich nicht geglaubt, wie schnell sich der Markt wieder beruhigen würde. Zum Start ins Jahr 2025, als alle Welt noch von Preisschocks sprach, lag der Arbeitspreis für neue Kundinnen und Kunden stellenweise bei über 10 Cent pro Kilowattstunde – okay, 10,35 Cent, falls jemand Wert auf Genauigkeit legt (Mitte Februar war das Maximum). Seit April? Geht’s weiter abwärts. Nach den Zahlen von Verivox kostet das Kilowatt Gas jetzt wieder deutlich weniger: zum Stichtag 24. Dezember waren es magere 7,99 Cent. Im Schnitt ist da also ein Fünftel vom Preis verschwunden – das macht sich im Portemonnaie schon bemerkbar, erst recht, wenn der Winter einmal wieder richtig zuschlägt.
Interessant daran: Der nationale Emissionszertifikate-Preis, also der CO2-Preis, bleibt 2026 so begrenzt, dass er Gaskundinnen und -kunden im Grunde nur am Rande betrifft. Das Gesetz verpflichtet dazu, ab 2026 den Preis zwischen 55 und 65 Euro je ausgestoßener Tonne CO2 einzupendeln – bei aller Schwarzmalerei im Vorfeld ist der Effekt am Ende übersichtlich: Maximal 0,2 Cent pro Kilowattstunde kommen auf den Gaspreis oben drauf, und selbst das ist schon teilweise eingepreist. Was also am Spritpreis an der Tankstelle richtig reinhaut, ist beim Gas zu Hause fast eine Randnotiz. Niemand muss ein Rechenwunder sein, um zu erkennen: Die Preisreduktionen machen das locker wett, und wer auf Biomethan setzt, hat mit CO2-Abgaben sowieso nichts zu tun.
Entscheidend ist wohl, wie stabil der Gasmarkt derzeit wirklich ist. Laut IEA wachsen global die Kapazitäten für LNG-Exporte um beinahe 300 Milliarden Kubikmeter bis zum Jahr 2030, und die neuen Terminals in Norddeutschland öffnen deutschen Verbrauchern quasi direkt den Zugang zu diesen Mengen. Das internationale Angebot wirkt wie ein Polster: je mehr auf dem Markt, desto schwieriger sind starke Preisausschläge. Klar, niemand hat eine Glaskugel – Überraschungen kommen immer – aber aktuell sprechen die Zeichen für moderate, vorhersehbare Entwicklung. Wer Lust auf Zahlen und eigene Berechnung hat, findet im Netz übrigens praktische CO2-Rechner, die das persönliche Sparpotenzial beziffern.
Die Gaspreise in Deutschland befinden sich nach wie vor im Sturzflug und liegen laut aktuellen Marktanalysen deutlich unter den Spitzenwerten des Vorjahres. Ursache hierfür ist vor allem das gestiegene Angebot auf den internationalen Gasmärkten, befeuert durch neue LNG-Infrastruktur und höhere Förderkapazitäten – auch in den USA und Katar. Laut Experten und Branchenverbänden ist der Einfluss des CO2-Preises auf die Kosten für Privathaushalte 2026 minimal, da die Preiskorridore klar gedeckelt sind und die Mehrbelastung mit weniger als 0,2 Cent pro Kilowattstunde kaum ins Gewicht fällt. Ergänzend greift seit Frühjahr 2024 eine Senkung der Netzentgelte, was Haushalten zusätzliche Entlastung verschafft. Trends von den wichtigsten deutschen Nachrichtenportalen belegen, dass sich die Debatte weniger um drohende Kostenexplosionen als um Lieferwege, Entwicklung des LNG-Handels und die ökologische Transformation der Gasversorgung dreht.