Arbeitgeberverbände fordern mehr Spielraum bei Arbeitszeiten

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber (BDA) drängt auf mehr Flexibilität bei Arbeitszeitregelungen und fordert die Politik auf, auch die Vorgaben zur Ruhezeit zu modernisieren.

20.09.25 01:13 Uhr | 149 mal gelesen

BDA-Präsident Rainer Dulger hat in einem Interview betont, dass aus seiner Sicht die Ruhezeiten im Arbeitszeitgesetz weiter angepasst werden sollten, um Unternehmen und Beschäftigten mehr Freiräume zu ermöglichen. Auf Einwände der Gewerkschaften, dass flexiblere Arbeitszeiten die Belastung der Beschäftigten erhöhen könnten, entgegnete Dulger, dass er diese Kritik für übertrieben hält. Er argumentierte, dass es kein Problem darstelle, wenn Arbeitnehmer vorübergehend längere Tage hätten, solange es innerhalb der Woche ausgeglichen werde. Dulger stellte klar, dass es nicht darum gehe, die Wochenarbeitszeit über die gesetzlich erlaubten 48 Stunden zu erhöhen, sondern die Realität der Arbeitswelt und die Bedürfnisse der Mitarbeiter besser abzubilden.

Arbeitgebervertreter wie der BDA-Präsident sprechen sich erneut für eine Aufweichung der bisherigen Arbeitszeit- und Ruhezeitregelungen aus. Ziel ist es, flexibler auf die modernen Lebens- und Arbeitsbedingungen zu reagieren und die Vorschriften insbesondere beim Achtstundentag und bei der täglichen Ruhezeit zu lockern. Während Gewerkschaften vor Mehrbelastungen warnen, betonen die Arbeitgeberverbände, dass die vorhandenen gesetzlichen Grenzen – speziell die Wochenhöchstarbeitszeit von 48 Stunden – nicht überschritten werden sollen. Weitere Entwicklungen zeigen, dass die Debatte um die Modernisierung des Arbeitszeitgesetzes durch den anhaltenden Wandel in der Arbeitswelt, etwa durch mobiles Arbeiten und Digitalisierung, immer wieder aufflammt. Selbst die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag die Überprüfung der Arbeitszeitregelungen angekündigt, um sie besser an die Anforderungen einer digitalen und flexiblen Arbeitswelt anzupassen. Nach Einschätzung mehrerer Arbeitsmarktexperten stellt die Ausbalancierung von Flexibilität und Schutz der Beschäftigten eine zentrale Herausforderung bei der Neugestaltung der Arbeitszeitgesetze dar.

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