Bahnchefin Palla plant keine Rückkehr der Familienreservierung

Evelyn Palla, künftige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, sieht keine Rückkehr zur Familienreservierung vor.

22.09.25 11:37 Uhr | 40 mal gelesen

Am Montag gab die designierte Bahnchefin Evelyn Palla in Berlin auf Nachfrage bekannt, dass aktuell keine Wiedereinführung der Familienreservierung vorgesehen sei. In Bezug auf die Familienfreundlichkeit des Unternehmens betonte sie, dass die Bahn bereits in diesem Aspekt vorbildlich sei, insbesondere im europäischen Vergleich der Ticketpreise. Das familientaugliche Reservierungsangebot, das im Juni abgeschafft wurde und es bis zu fünf Personen ermöglichte, für 10,40 Euro gemeinsame Sitzplätze zu buchen, wird somit nicht wieder aufgenommen. Kinder benötigen seither eine eigene kostenpflichtige Reservierung.

Evelyn Palla legte bei ihrer Vorstellung als künftige DB-Chefin Wert auf Qualität und Fahrgastzufriedenheit und will eine neue Unternehmenskultur etablieren. Die Modernisierung und Sanierung der Bahninfrastruktur bleibt dabei vorrangiges Ziel und wird als längerfristiger Prozess beschrieben, in dem es keine schnellen Lösungen gibt. In aktuellen Berichten anderer deutscher Medien wird diskutiert, dass die Abschaffung der Familienreservierung zwar Kritik hervorruft, Pallas Fokus jedoch klar auf der langfristigen Leistungsfähigkeit der Schiene und einem umfassenden Infrastrukturprogramm liegt. In den letzten 48 Stunden berichten verschiedene Nachrichtenportale zudem über die weiterhin hohen Herausforderungen bei Pünktlichkeit, dem Sanierungsbedarf der Bahnhöfe sowie die Bedeutung nachhaltiger Investitionen für die Zukunft der Bahn.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Artikel der Süddeutschen Zeitung wird ausführlich dargestellt, dass Evelyn Palla als neue Bahnchefin vor allem an den strukturellen Problemen des Schienennetzes ansetzen will. Der Artikel hebt hervor, dass die Bahn in zahlreichen Bereichen hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist und die neue Konzernchefin konkrete Pläne zur Generalsanierung der größten Korridore anstrebt. Die Familienreservierung wird kurz als Symbolthema im Gesamtfeld der Kundenzufriedenheit genannt. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die FAZ widmet sich in einem umfassenden Beitrag der aktuellen Infrastruktur-Krise der Deutschen Bahn und erläutert die ambitionierten Sanierungspläne unter Leitung von Evelyn Palla. Es wird dargelegt, dass insbesondere Engpässe und Baustellen im Fernverkehr sowie Personalengpässe die Zuverlässigkeit belasten und Milliardeninvestitionen nötig sind. Die Rücknahme spezifischer Angebote wie der Familienreservierung stuft die FAZ als weniger bedeutsam ein als den geplanten grundlegenden Umbau der Schienenwege. Quelle: FAZ

Bei Spiegel Online beleuchtet ein aktueller Artikel die öffentlichen Reaktionen auf die Abschaffung der Familienreservierung und die Herausforderungen, mit denen die neue Chefin konfrontiert ist. Im Zentrum steht Pallas Anspruch, Qualitätskultur zu etablieren, wobei Experten und Verbände eine stärkere Berücksichtigung von Familieninteressen fordern. Der Beitrag endet mit der Einschätzung, dass nachhaltige Verbesserungen durch die laufende Generalsanierung zwar zu erwarten sind, dafür jedoch Geduld gefordert wird. Quelle: Spiegel Online

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