Banken am Scheideweg: Ex-Commerzbank-Chef warnt vor technologischen Umbrüchen

Manfred Knof, einst an der Spitze der Commerzbank, sieht auf die Bankenwelt massive Umwälzungen zukommen – und das nicht in ferner Zukunft.

heute 07:41 Uhr | 66 mal gelesen

Manchmal überrumpelt einen der Wandel schneller, als es einem lieb ist – zumindest, wenn man Manfred Knof Glauben schenken darf. Der frühere Chef der Commerzbank, mittlerweile bei der Kryptofirma Valour tätig, sieht die klassischen Banken durch Finanzinnovationen wie Stablecoins unter Beschuss. Er meint, das bisherige Grundvertrauen, die Sicherheit, die Banken als Vermittler beim Tausch von Ware und Geld boten, bröckele durch neue Player und disruptiven Technologien langsam, aber immer deutlicher. Knof glaubt, dass Banken früher oder später gezwungen sein werden, sich radikal umzustellen und ihre Geschäftsmodelle komplett zu überdenken – halbe Sachen reichen da aus seiner Sicht nicht. Besonders im Bereich des internationalen Handels würde sich zeigen, wie Maschinen und Algorithmen das Tempo diktieren: Während früher Auslandszahlungen schon mal gefühlt ewig dauerten, ermöglicht die Blockchain-Technologie Geldtransfers in wenigen Sekunden weltweit. Wer jetzt noch zögert, läuft Gefahr, überrollt zu werden. So drastisch drückt er es nicht aus, schwingt aber mit. Knof bringt es auf den Punkt: Banken dürfen die Entwicklung nicht verschlafen, sonst – und das klingt fast prophetisch – stellt sich die Existenzfrage.

Knof macht deutlich: Die Finanzwelt steht vor einer Art Zeitenwende. Banken sehen sich durch Konkurrenten aus dem Tech-Bereich und bahnbrechende Technologien wie Blockchain und Stablecoins herausgefordert – und das nicht nur theoretisch, sondern schon jetzt ganz praktisch. Laut Knof müssen sie extrem flexibel werden, um nicht ihre Daseinsberechtigung einzubüßen. Aktuelle Experten warnen, dass es für Banken tatsächlich eng werden könnte, wenn digitale Vermögenswerte und Kryptoanbieter dauerhaft an Boden gewinnen. Zusätzlich ist in den letzten Tagen der Druck auf Banken durch Regulierungspläne der EU noch gestiegen: Neue Richtlinien fordern schärfere Transparenz und Kontrolle digitaler Finanzprodukte. Zugleich wird im Markt heftig diskutiert, ob Banken künftig noch als Hauptvertrauensinstanz benötigt werden – oder ob die Rolle durch Technologie ersetzt wird.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Spiegel wurde berichtet, dass die Bankenbranche von Regulierungswellen und technologischen Umbrüchen gleichermaßen unter Druck gerät. Besonders das europäische Bankenwesen muss sich auf neue Vorschriften vorbereiten, während zugleich Fintechs und andere Technologieanbieter ihren Einfluss massiv ausweiten. Viele Banken fürchten um ihren Platz im Herzen der Finanzwelt und suchen Antworten auf die Herausforderung der Digitalisierung. (Quelle: Spiegel)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschreibt in einem aktuellen Artikel die Unsicherheit vieler Banker gegenüber den anstehenden EU-Regulierungen für Kryptowährungen. Es wird betont, dass einige Institute versuchen, sich selbst über Stablecoins und Blockchain-basierte Dienstleistungen zu positionieren, aber gleichzeitig die Angst vor Kontrollverlust und Umsatzrückgängen groß bleibt. Die Branche steht vor der Aufgabe, Innovation und traditionelle Stabilität neu auszutarieren. (Quelle: FAZ)

Die Süddeutsche Zeitung hebt den Zwiespalt der Banken hervor: Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit, sich für junge, digitale Zielgruppen zu öffnen, auf der anderen Seite bindet das bestehende Regulierungsumfeld viele Ressourcen. Gleichzeitig zeigen Analysen, dass der Wettbewerb durch Krypto-Unternehmen zugenommen hat und klassische Institute unter Zugzwang geraten sind, um nicht abgehängt zu werden. Die Diskussion dreht sich zunehmend darum, wie Banken überhaupt überleben können. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

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