Um ehrlich zu sein, überrascht es mich wenig, dass die EU ein derartiges Vorhaben im Libanon anstößt. Laut Informationen aus Brüsseler Diplomatenkreisen – die 'Welt' greift das auf – peilt man den Beginn der Mission für Ende 2026 oder Anfang 2027 an. Was das bedeutet? Vor allem Beratung, Schulungen und Know-how-Transfer – letztlich soll die libanesische Polizei und Armee in Bereichen wie Grenzsicherung und Aufrechterhaltung der Ordnung fit gemacht werden. Die Ausbildungstruppe soll übrigens nicht eingreifen oder Zwang ausüben, was in der heutigen Zeit sicher nicht ganz ohne Reibung ablaufen dürfte – pastös gesagt, sie werden, bildlich gesprochen, keine Knüppel schwingen.
Eine Übernahme des Mandats zur Überwachung von Waffenruhe oder dem Entwaffnen der Hisbollah ist ausdrücklich ausgeschlossen. Das Ganze läuft als sogenannte nicht-exekutive Mission – Beratung ja, Eingreifen nein. Interessant finde ich die Verbindung zum Ablauf des UNIFIL-Mandats Ende 2026. Die UN-Truppe, einst mit bis zu 15.000 Soldaten vor Ort, war nie gänzlich ohne Zwischenfälle – ich erinnere nur an den Beschuss ihrer Stellungen durch israelische Truppen.
Anfang des kommenden Jahres soll es eine 'Faktenfindung' geben. EU-Mitarbeitende reisen in den Libanon, um sich die Lage im Detail anzusehen. Wo genau die Ausbildung dann stattfinden wird, ist noch offen. Und auch wenn einige schon von einer UNIFIL-Nachfolge schwadronieren: Brüsseler Diplomaten winken ab. Die neue Mission sei kompakter und habe spezifische Ziele. Erwartungen sollte man, so wird kolportiert, lieber nicht allzu hoch schrauben.
Die EU bereitet die erste eigene Ausbildungsmission im Libanon vor, wobei ab Ende 2026 bis Anfang 2027 Polizisten und Soldaten in Sicherheitsfragen trainiert werden sollen. Sie agiert dabei rein beratend und ausbildend – eine direkte Nachfolge der bisherigen UNIFIL-Blauhelmmission lehnen Offizielle klar ab. Hintergrund ist die fragile Sicherheitslage an der syrisch-libanesischen Grenze, die Spannungen mit Israel und die Unsicherheit über die Zukunft der UN-Friedenstruppe (UNIFIL), deren Mandat Ende 2026 ausläuft. Nach Recherchen aktueller Quellen, etwa bei der FAZ oder der ZEIT, sehen Beobachter das Vorhaben als Teil breiterer europäischer Bemühungen, regionalen Frieden und Stabilität mit 'soft power' zu fördern – auch vor dem Hintergrund wachsender iranischer Einflüsse und der steten Gefahr eines Flächenbrandes im Nahen Osten. Dabei bleibt die Frage offen, wie effektiv und akzeptiert die EU-Mission tatsächlich sein wird, da etliche politische Fraktionen im Libanon skeptisch gegenüber ausländischer Einmischung sind und zudem Ressourcen und personelle Ausstattung der Mission noch unklar sind.