Im Kern steht ein politisches Ringen um Anerkennung: Während der Innenminister die positiven Zahlen als eigenen Verdienst verkauft, pocht die SPD auf die Vorarbeit ihrer Regierungszeit. Tatsächlich gingen laut Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge die Asylerstanträge in diesem Jahr deutlich zurück – bis Mitte Dezember zählte man rund 108.000 Anträge. Migrationsexperten sind sich allerdings einig: Einzelne Regierungsentscheidungen wirken meist zeitverzögert, und nicht zuletzt spielen auch internationale Faktoren wie geopolitische Krisen, Maßnahmen der EU oder veränderte Fluchtwege eine Rolle. Neuere Berichte in den deutschen Leitmedien bestätigen diese Tendenz: Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass etwa der Druck auf Kommunen durch die sinkenden Ankunftszahlen langsam nachlasse, während auf europäischer Ebene über weitere Asylreformen diskutiert wird. Auch die EU-Grenzschutzagentur Frontex meldete für 2024 einen Rückgang bei registrierten irregulären Grenzübertritten nach Europa. Gleichzeitig bleibt der politische Streit lebhaft, da rechte und konservative Akteure Verschärfungen fordern, während Menschenrechtsorganisationen die Einhaltung europäischer Standards mahnen. (Quellen: taz.de, spiegel.de, sueddeutsche.de)