Bundestag will schärfere Maßnahmen gegen Regelverstöße einführen

SPD und Union planen, Fehlverhalten im Bundestag künftig konsequenter zu ahnden und automatische Strafen beim Missachten der Ordnungsregeln festzulegen.

09.09.25 18:26 Uhr | 4 mal gelesen

Laut einem aktuellen Gesetzentwurf, auf den sich Berichte des "Focus" beziehen, möchten die beiden Fraktionen im Bundestag mehr Disziplin durchsetzen. Künftig soll es nach drei Ordnungsrufen in einer Sitzung verpflichtend einen Ausschluss aus dem Plenum geben. Erhält ein Abgeordneter darüber hinaus drei Ordnungsrufe innerhalb von drei Sitzungswochen, wird automatisch ein Ordnungsgeld verhängt. Auch das Bußgeld soll ausgehend von einer gestiegenen Diätenhöhe in Zukunft von bisher 1.000 auf 2.000 Euro (im Wiederholungsfall 4.000 Euro) angehoben werden.

Mit der geplanten Gesetzesänderung wollen SPD und Union ein klares Signal für mehr Ordnung und Disziplin im Parlament setzen. Ziel ist es, vor allem wiederholte Störungen im Bundestag einzudämmen und durch automatische Sanktionen schneller und nachhaltiger zu reagieren. Auch das erhöhte Ordnungsgeld reflektiert die Entwicklung der Abgeordnetenbezüge und soll eine wirksamere Abschreckung bieten. Weiterführende Recherchen zeigen, dass das Bedürfnis nach schärferen Regelungen nicht nur auf Vorfälle der jüngeren Vergangenheit zurückgeht, sondern auch durch internationale Entwicklungen gestützt wird. In anderen europäischen Parlamenten bestehen bereits ähnliche Mechanismen, etwa automatische Sanktionen bei wiederholtem Fehlverhalten. Verschiedene Politiker:innen bewerten die Reform unterschiedlich, einige befürchten Einschränkungen der freien Rede, während andere sie als wichtigen Schritt zur Sicherung der Parlamentskultur begrüßen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Ein Beitrag der Süddeutschen Zeitung erläutert detailliert den Vorstoß der Regierungsfraktionen zur Verschärfung der Ordnungregeln im Bundestag. Die Autoren betonen, dass die Debatte um Disziplin im Parlament aufgrund zunehmender Zwischenrufe und Provokationen dringend geführt werden müsse, und skizzieren sowohl die gesetzlichen Änderungen als auch Reaktionen aus den Reihen einzelner Abgeordneter. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

2. Laut Der Spiegel setzt die Reform an einem aktuellen Problembild an: Streitigkeiten und Störungen durch Parlamentsmitglieder, insbesondere bei umstrittenen Themen. Der Artikel bilanziert, dass Bundestagspräsidentin Bärbel Bas bereits mehrfach härtere Strafen gefordert hatte, um Störenfriede effektiver zu sanktionieren. (Quelle: Der Spiegel)

3. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet über die geplanten Verschärfungen als ‚richtungsweisende Konsequenz‘ aus vergangenen Tumulten, unter anderem während der Haushaltsdebatten. Der Artikel zieht Parallelen zu Ordnungsmaßnahmen anderer Demokratien und reflektiert die Positionen verschiedener Fraktionen über Sinn und Effektivität automatischer Sanktionen. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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