Caritas äußert Bedenken zur geplanten Aktivrente und Rentenpolitik

Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, übt Kritik an der kommenden Aktivrente sowie an der aktuellen Rentenpolitik und warnt vor sozialen Ungerechtigkeiten zwischen den Generationen.

21.09.25 11:53 Uhr | 70 mal gelesen

"Es ist problematisch, älteren Menschen auf Kosten der jüngeren Generation großzügige Steuervergünstigungen zu gewähren", äußerte Welskop-Deffaa gegenüber T-Online. Insbesondere kritisierte sie, dass Rentner bis zu 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen dürfen, während junge Eltern bei steigendem Einkommen direkt stärker besteuert werden. Dies stelle laut Welskop-Deffaa eine schwer nachvollziehbare Benachteiligung dar. Sie hält es außerdem für wenig sinnvoll, das Rentenniveau langfristig festzuschreiben und bezeichnete es als überbewertete Kennziffer: 'Das Rentenniveau gibt kaum Aufschluss darüber, was den Menschen real zur Verfügung steht.' Sie mahnt, dass Menschen nach jahrzehntelanger Beitragszahlung nicht mit einer nicht existenzsichernden Rente dastehen dürfen, da dies das Vertrauen in das System untergrabe. Sie schlägt zudem vor, bei kleinen und großen Einkommen im Rentensystem zu unterscheiden, um für mehr Solidarität zu sorgen. Außerdem fordert Welskop-Deffaa, endlich eine Rentenversicherungspflicht für Selbstständige einzuführen, da die Arbeitswelt zunehmend hybrid sei und bisherige Reformbestrebungen in diesem Bereich erfolglos geblieben sind.

Die geplante Aktivrente steht in der Kritik, da sie laut Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa soziale Ungleichheiten zwischen den Generationen verstärken könnte. Während Rentner steuerliche Vorteile erhalten, erleben jüngere Generationen und Familien stärkere Belastungen durch die Steuerprogression. Welskop-Deffaa sieht das Festschreiben des Rentenniveaus als nicht zielführend an, da dies wenig über die tatsächliche Kaufkraft der Rentner aussagt und fordert mehr Solidarität im Rentensystem sowie eine Einbeziehung der Selbstständigen in die Rentenversicherung. Aktuell wird die geplante Rentenreform auch in anderen Medien intensiv diskutiert. In den vergangenen Tagen wurde unter anderem berichtet, dass die Bundesregierung das Rentenniveau ebenso wie den Beitragssatz längerfristig stabilisieren möchte, was politisch umstritten ist (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)). Die Einführung einer Rentenpflicht für Selbstständige bleibt weiterhin einer der umstrittensten Punkte – bei Gewerkschaften wie Sozialverbänden ist das ein zentraler Forderungspunkt, während Unternehmervertreter vor Bürokratie warnen (Quelle: [Spiegel Online](https://www.spiegel.de)). Zudem thematisieren Fachportale die drohenden Generationenkonflikte und betonen die Notwendigkeit, mit Maßnahmen wie einer breiteren Beitragspflicht auch Gerechtigkeit zwischen allen Erwerbstätigen herzustellen (Quelle: [t3n.de](https://t3n.de)).

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung hebt hervor, dass die geplante Rentenreform der Ampel-Koalition mit dem Ziel, das Rentenniveau bis 2039 bei mindestens 48 Prozent zu halten, auf Skepsis bei Experten und Sozialverbänden stößt; viele sehen darin keine nachhaltige Lösung für demografische Herausforderungen und die Finanzierung zukünftiger Generationen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Der Spiegel berichtet, dass es vor allem Streit um die Beitragspflicht für Selbstständige gibt: Während diese Maßnahme von sozialen Organisationen als längst überfällig bezeichnet wird, lehnen Vertreter der Wirtschaft sie ab und warnen vor zusätzlicher Bürokratie und Belastung für Gründer und Freiberufler (Quelle: Spiegel Online).

Laut t3n.de wird die geplante Rentenreform auch digital und technologisch begleitet, etwa durch neue Melde- und Verwaltungssysteme, was gerade für Hybrid-Arbeitsmodelle relevant ist; dennoch bleibt unklar, wie gerecht und praktikabel die Umsetzung für unterschiedlich Erwerbstätige gestaltet wird (Quelle: t3n.de).

Schlagwort aus diesem Artikel