Großbritanniens Palästina-Anerkennung spaltet politische Meinungen in Deutschland

Nach der Entscheidung Großbritanniens, Palästina als Staat anzuerkennen, zeigt sich der außenpolitische Sprecher der SPD, Adis Ahmetovic, verständnisvoll – die CSU hingegen äußert heftige Kritik.

21.09.25 13:19 Uhr | 138 mal gelesen

Der britische Beschluss, Palästina diplomatisch als Staat zu anerkennen, wird von Adis Ahmetovic, dem außenpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, als logischer Teil der britischen Nahostpolitik eingeordnet. Ahmetovic betont, dass auch im jüngsten SPD-Parteiprogramm eine Anerkennung nicht zwangsläufig als Abschlussprozess betrachtet wird, stattdessen plädiert er für eine einheitliche europäische Haltung, die eine neue Initiative für die Zwei-Staaten-Lösung befördert. Zudem fordert er ein sofortiges Ende des Gaza-Kriegs und die Freilassung der von der Hamas gefangengehaltenen Geiseln auf diplomatischer Ebene. Alexander Hoffmann von der CSU hingegen warnt, dass die Anerkennung Palästinas nun ein völlig falsches Zeichen wäre. Er sieht darin Symbolpolitik, die radikale Gruppen stärke und Friedensbemühungen behindere; zuerst müssten die Gewalt der Hamas enden, alle Geiseln freikommen, stabile palästinensische Institutionen aufgebaut und Israels Sicherheit garantiert werden.

Die britische Entscheidung zur Anerkennung Palästinas wurde international kontrovers aufgenommen und heizt den politischen Streit in Deutschland weiter an. Auch Irland und Norwegen haben fast zeitgleich angekündigt, Palästina als Staat anerkennen zu wollen – damit wächst der Druck auf weitere europäische Staaten und die EU insgesamt, eine einheitliche Haltung zu finden. Laut internationalen Reaktionen bleibt die Anerkennung stark umstritten, da Kritiker wie die USA und Israel befürchten, dass der Schritt die Hamas stärke, während Fürsprecher auf das Signal an die palästinensische Bevölkerung und neue Impulse für Friedensverhandlungen hoffen. Nach jüngsten Berichten mehren sich Appelle von Menschenrechtsorganisationen und UN-Vertretern an beide Seiten, Gewalt und Blockaden zu beenden und diplomatische Lösungen voranzutreiben.

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