CSU sieht Bund in der Pflicht: Kartoffeln retten statt vernichten

Nach dem außergewöhnlichen Rekordjahr 2025 stecken deutsche Kartoffelbauern in der Klemme: Übermengen drücken die Preise ins Bodenlose.

13.11.25 15:40 Uhr | 26 mal gelesen

Was macht man mit zu vielen Kartoffeln? 2025, das wird man sich merken, türmten sich hierzulande die Kartoffeln nur so in den Lagern. Statt satt zu verkaufen, sehen sich viele Bauern plötzlich gezwungen, ihre Ernte schlicht zu vernichten oder an die Biogas-Meiler zu liefern. Klingt absurd, aber so läuft es oft, wenn Marktmechanismen gnadenlos sind. CSU-Politiker Stephan Mayer ist das ein Dorn im Auge. Er kritisiert das Vorgehen als widersinnig und schlägt Alarm: Während der Staat von Bürgern vorsorgliches Horten verlangt, lässt er parallel massenhaft wertvolle Lebensmittel verschwinden – ohne zu zögern. Für Mayer ist klar: Die Kartoffel-Verschwendung ist weder wirtschaftlich noch moralisch zu rechtfertigen. "Wir sollten die Überproduktion gezielt nutzen: für eine nationale Kartoffel-Reserve!" Eingekochte Kartoffeln im Glas oder Blechdose sind seiner Ansicht nach nicht nur besser als Biogasfutter, sondern auch ein sinnvoller Schritt in Sachen Ernährungssicherheit. Er fordert explizit staatliche Hilfe, um solche Vorräte anzulegen – ein Investment in Versorgungssicherheit und Hilfe für die gebeutelten Landwirte gleichermaßen. "Alle reden von Katastrophen, Hunger, Blackouts – aber warum lassen wir ausgerechnet jetzt Lebensmittel vernichten?", fragt Mayer. Die Rekordernte 2025 spricht für sich: 13,4 Millionen Tonnen Kartoffeln (eine Zahl, bei der einem fast schwindlig wird!), 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anbaufläche so groß wie selten zuvor, und das Problem? 2,4 Millionen Tonnen übers Ziel hinausgeschossen. So droht ausgerechnet Überschuss neue Krisen zu schaffen.

Die CSU fordert angesichts der historischen Kartoffelschwemme 2025 eine staatlich koordinierte Reserve zur Sicherung der Lebensmittelversorgung in Krisenzeiten, statt die mühsam geernteten Kartoffeln zu vernichten. Hintergrund: Der Markt ist übersättigt, die Preise rutschen ab, und viele Bauern sehen keinen anderen Ausweg, als ihre Ernte kostengünstig loszuwerden – wenn auch auf Umwegen, etwa über Biogasanlagen. Stephan Mayer kritisiert diesen Zustand scharf und plädiert für staatliche Unterstützung: Eine nationale Kartoffelreserve könne helfen, Engpässe vorzubeugen und gleichzeitig die Existenz der Landwirte sichern. Laut SZ und FAZ diskutieren weitere Agrar- und Ernährungsexperten derzeit ähnliche Modelle, etwa staatlich regulierte Mindestpreise oder Lagerprämien, allerdings gibt es auch Skepsis. Fachleute warnen vor aufwändigen Logistikketten und machen darauf aufmerksam, dass Vorratsbildung besonders bei Frischwaren zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Ergänzende Recherchen zeigen außerdem, dass andere europäische Länder nach vergleichbaren Rekordernten unterschiedlich reagieren: In Frankreich etwa werden Überschüsse teils an soziale Einrichtungen weitergegeben, während in Polen und Dänemark Pilotprojekte für Gemüse-Notlager getestet werden – mit wechselhaftem Erfolg. Diskussionen in deutschen Medien kreisen zudem um nachhaltigere Lösungen, wie etwa die stärkere Förderung regionaler Wertschöpfungsketten, oder eine Ausweitung der Abnahmeverpflichtungen für überschüssige Ware an Tafeln und gemeinnützige Organisationen.

Schlagwort aus diesem Artikel