Deutlich mehr ausländische Berufsabschlüsse in Deutschland anerkannt

Im Jahr 2024 ist die Zahl der anerkannten ausländischen Berufsabschlüsse in Deutschland erneut markant angestiegen.

04.09.25 08:30 Uhr | 3 mal gelesen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden in Deutschland 2024 rund 79.100 Anträge auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse erfolgreich beschieden – ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr (2023: 65.300). Damit hat sich die Anzahl der Anerkennungen seit Start der einheitlichen Erfassung im Jahr 2016 mehr als verdreifacht. Zu den häufigsten Herkunftsländern gehörten erneut die Türkei (9.200 Anerkennungen), gefolgt von der Ukraine (6.400), deren Zahl sich mehr als verdoppelt hat. Auffällig ist, dass 87 Prozent der erfolgreichen Antragsteller ihre berufliche Qualifikation in Staaten außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums erworben haben, wobei das beschleunigte Fachkräfteverfahren zur Anerkennung beitrug. Die Verteilung nach Geschlechtern zeigt einen Frauenanteil von 59 Prozent. Zu den am stärksten anerkannten Berufen zählten Pflegefachkräfte, Ärzte, Ingenieure, Lehrer sowie Physiotherapeuten, wobei insbesondere im Pflegebereich eine deutliche Zunahme verzeichnet wurde.

Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse hat sich 2024 weiterhin beschleunigt, was insbesondere auf das aktualisierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz und zusätzliche Maßnahmen zur schnellen Integration internationaler Fachkräfte zurückzuführen ist. Für Fachkräfte aus Drittstaaten wurde in den letzten Monaten der Prozess weiter digitalisiert und vereinfacht, um dem wachsenden Bedarf des deutschen Arbeitsmarktes zu entsprechen. In aktuellen Diskussionen in Politik und Medien wird neben der reinen Anerkennung die Notwendigkeit betont, zusätzlich Sprachkurse und Integrationsmaßnahmen bereitzustellen, um die erworbenen Qualifikationen vollumfänglich in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. Zudem zeigen zahlreiche Medienberichte, dass die gestiegene Zahl insbesondere in systemrelevanten Berufen wie Pflege und Medizin die Personalnot abfedern kann, bezogen auf kurzfristige Herausforderungen im Alltag, aber auch auf den langfristigen Wandel der Bevölkerungsstruktur.

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