Deutsche Post-Vorständin Hagleitner erklärt Personalabbau

Nikola Hagleitner, Vorständin für das Brief- und Paketgeschäft bei Deutsche Post DHL, rechtfertigt die angekündigte Kürzung zahlreicher Stellen im Unternehmen.

16.09.25 01:19 Uhr | 11 mal gelesen

Nikola Hagleitner betonte gegenüber der Funke-Mediengruppe, dass der Stellenabbau bei der Deutschen Post unvermeidlich war. Sie verweist auf gesetzliche Anforderungen, hohe Modernisierungskosten und die Notwendigkeit, den Universaldienst effizient zu garantieren. Hagleitner stellt klar, dass Personal nur so lange beschäftigt wird, wie der Bedarf besteht – Vorratsbeschäftigung sei im Logistikbereich nicht sinnvoll. Die Entscheidung zum Abbau von rund 8.000 Stellen fiel unabhängig von der jüngsten Tarifeinigung mit der Gewerkschaft Verdi. Für Hagleitner handelt es sich nicht um eine Maßnahme gegen die Gewerkschafter, sondern um eine betriebswirtschaftlich notwendige Anpassung an den rückläufigen Briefversand, steigende Kosten und den dringenden Investitionsbedarf. Nur so könne die Post-Infrastruktur nachhaltig erneuert werden. Trotz des Abbaus bleibe die Post laut Hagleitner ein attraktiver Arbeitgeber, wie über 100.000 Bewerbungen und zahlreiche Neueinstellungen im Sommer zeigen.

Die Deutsche Post DHL muss ihre Belegschaft verkleinern, um weiterhin den gesetzlich vorgeschriebenen Universaldienst zu erfüllen und in moderne Infrastruktur investieren zu können. Laut Nikola Hagleitner stehen sinkende Briefmengen und steigende Kosten im Vordergrund der Entscheidung, die unabhängig von Tarifverhandlungen getroffen wurde. Trotz des Stellenabbaus bleibt das Unternehmen sehr gefragt bei Arbeitssuchenden und plant zur Weihnachtszeit umfangreiche Einstellungen. Laut aktuellen Recherchen gibt es seit Wochen anhaltende Kritik an der Deutschen Post aufgrund von Personalkürzungen und Verzögerungen bei der Zustellung. Die Gewerkschaft Verdi fordert einen besseren Sozialplan für betroffene Mitarbeiter und sieht den Schritt kritisch, während Branchenexperten die umfassenden Investitionen in die Digitalisierung und Automatisierung als unerlässlich zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Post betonen. Neue gesetzliche Regelungen für den Postmarkt und zunehmende Konkurrenz durch Paketdienste wie Amazon Logistics verstärken den wirtschaftlichen und technologischen Druck auf das Traditionsunternehmen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die Umstrukturierungen bei der Deutschen Post, die insbesondere aufgrund des steigenden Online-Handels und sinkender Briefmengen notwendig werden; der Fokus liegt neben den Personalkürzungen auch auf der Digitalisierung des Unternehmens und den daraus entstehenden Herausforderungen für die Belegschaft. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Der Spiegel analysiert in einem aktuellen Artikel die jüngsten Tarifabschlüsse bei Post und Bahn und setzt sie in Kontext mit Personalmaßnahmen wie Stellenabbau sowie den Forderungen der Gewerkschaften, die für soziale Abfederungen und Investitionen in die Zukunftssicherung der Mitarbeiter eintreten. (Quelle: Spiegel Online)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) beleuchtet die Auswirkungen des neuen Postgesetzes, das vor allem auf striktere Effizienz und größere Flexibilität im Service abzielt, und beschreibt, wie die Unternehmen der Branche unter dem steigenden Kostendruck und den wachsenden Erwartungen von Kunden und Politik leiden. (Quelle: FAZ)

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