Post-Managerin fordert weitere Portoerhöhung für Briefe in Deutschland

Nikola Hagleitner, Vorstand bei der Deutschen Post, setzt sich für eine deutliche Anhebung der Inlands-Portogebühren für Briefe und Postkarten ein.

16.09.25 01:18 Uhr | 8 mal gelesen

Nikola Hagleitner, verantwortlich für das Brief- und Paketsegment der Deutschen Post, äußerte gegenüber der Funke Mediengruppe, dass künftige Portoerhöhungen die tatsächlichen Kostensteigerungen und den rapiden Rückgang der Briefmengen stärker widerspiegeln sollten. Sie erwartet, dass das Standardporto erheblich angehoben werden müsse, um notwendige Investitionen in die Modernisierung des Unternehmensstandorts Deutschland zu ermöglichen. Zuletzt wurde das Porto Anfang dieses Jahres auf 95 Cent erhöht, gültig für 2025 und 2026, was Hagleitner allerdings als unzureichend ansieht. Sie betont, die Einnahmen würden vollständig in den deutschen Standort investiert. Die Gespräche mit der Bundesnetzagentur über eine weitere Erhöhung starten im Januar, eine Entscheidung dazu fällt voraussichtlich Ende nächsten Jahres. Im europäischen Vergleich seien die Portogebühren in Deutschland niedrig, während die Lohnkosten eher hoch ausfielen, was aus ihrer Sicht nicht vereinbar sei.

Die Deutsche Post sieht sich angesichts sinkender Briefmengen und steigender Kosten zu weiteren Portoanpassungen gezwungen, um auch künftig den Betrieb und wichtige Modernisierungen gewährleisten zu können. Im Verlauf der nächsten Monate wird daher mit der Bundesnetzagentur über eine neue Erhöhung des Portos für Standardbriefe und Postkarten verhandelt; eine Entscheidung wird Ende 2025 erwartet. Im internationalen Vergleich liegt das deutsche Porto im unteren Drittel, was Kritiker wie Hagleitner bei gleichzeitig hohen Personalkosten als nicht nachhaltig ansehen. Aktuelle Recherchen zeigen, dass die Bundesnetzagentur jüngst die Debatte um ein modernes Postgesetz fortführte, das flexiblere und angepasste Rahmenbedingungen für traditionell schrumpfende Briefdienste schaffen soll (Quelle: spiegel.de). Darüber hinaus wächst europaweit der Druck, klassische Postdienste digitaler und wirtschaftlicher zu gestalten. Während einige Länder, insbesondere skandinavische, die Portogebühren deutlich erhöhen und digitale Kommunikationswege ausbauen, diskutiert Deutschland noch immer den Balanceakt zwischen Erreichbarkeit, Servicequalität und Kostendeckung.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Der Spiegel berichtet umfassend über die laufende Modernisierung des Postgesetzes in Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen für die Postdienstleister. Die Deutsche Post argumentiert gegenüber der Politik, dass niedriges Porto und hohe Kosten in Deutschland zu einem Innovationsstau führen könnten. Gleichzeitig diskutieren Gewerkschaften und Verbraucherschützer intensiv über Servicequalität und Versorgungssicherheit (Quelle: Der Spiegel).

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung erläutert in einem aktuellen Beitrag die Entwicklung der Briefmengen in Deutschland sowie die wirtschaftlichen Hintergründe für die Portoerhöhungen. Die FAZ betont, dass mit rückläufigem Postaufkommen nicht nur die Einnahmen schrumpfen, sondern auch Kosteneinsparungen im Betrieb schwieriger werden, da weite Teile der Infrastruktur unverändert bestehen bleiben müssen (Quelle: FAZ).

Auf Zeit Online wird die europaweite Entwicklung der Postdienstleistungen analysiert. Neben Deutschland werden auch Beispiel-Länder wie Dänemark oder Schweden genannt, die ihr Porto in den letzten Jahren deutlich angehoben und den Fokus stärker auf digitale Angebote gelegt haben. Die Diskussion in Deutschland dreht sich laut Zeit Online derzeit vor allem um die Sicherung der Daseinsvorsorge und die Modernisierung der Netze unter schwierigen rechtlichen Bedingungen (Quelle: Zeit Online).

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