Deutsche Unternehmen fahren weiterhin Belegschaften zurück

In Unternehmen hierzulande ist bei Einstellungen erneut Zurückhaltung spürbar – vielerorts dominiert der Stellenabbau.

heute 07:48 Uhr | 20 mal gelesen

Das Beschäftigungsbarometer des Münchner Ifo-Instituts fällt im Dezember auf 91,9 Punkte, niedriger als die 92,5 im November – ein Niveau, das man zuletzt während der Corona-Schockstarre im Mai 2020 sah. "Im Jahr 2025 zeichnete sich ein allmählicher Personalabbau, besonders im Industriesektor, ab", konstatiert Klaus Wohlrabe, der beim Ifo die Umfragen verantwortet. Die Arbeitsmarktflaute wird noch immer von der schwachen Wirtschaft getragen; Hoffnungsschimmer sind rar gesät. In der Industrie ziehen sich fast alle Sparten zurück und reduzieren ihre Belegschaft, wobei die Textil- und Modebranche besonders stark betroffen ist. Dienstleister zeigen sich ähnlich zögerlich bei Neueinstellungen, und auch im Einzelhandel ist der Personal-Ausblick für das kommende Jahr eher trist. Im Baugewerbe schwanken die Erwartungen zwischen Expansion und Schrumpfung – wenigstens bleibt dort der Personalstand voraussichtlich stabil. Positiver gestimmt sind hingegen touristische Betriebe und Unternehmensberatungen, die offenbar mit mehr Jobs im kommenden Jahr planen. Aber ob das schon ein Wendepunkt ist? Werden wir sehen.

Die aktuelle Arbeitsmarkt-Entwicklung in Deutschland bleibt von der schwachen Konjunktur geprägt: Laut Ifo-Institut setzen die meisten Industrieunternehmen ihren Stellenabbau fort, während im Baugewerbe eine Patt-Situation herrscht – Neueinstellungen und Kündigungen halten sich in etwa die Waage. Besonders kritisch bleibt die Lage im Einzelhandel und bei Dienstleistern, wo Einstellungsvorhaben weiter zurückgefahren werden. Erstmals seit Langem senden aber die Touristik und Beratungsunternehmen leicht optimistische Signale, sie wollen 2024 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Ein Blick auf aktuelle Branchenmeldungen aus den letzten zwei Tagen bestätigt: Deutsche Unternehmen passen ihre Strategien an die unstete Wirtschaftslage an, investieren weniger in neue Jobs und suchen teils alternative Wachstumsfelder (z.B. Digitalisierung oder externe Märkte), wobei insbesondere große Mittelständler und internationale Konzerne Personalrückgänge teils durch Freisetzungen und teils durch natürliche Fluktuation gestalten.

Schlagwort aus diesem Artikel