Deutsche Unternehmen im KI-Umbruch: Fehlende Kompetenzen bremsen Fortschritt

München – Während der Großteil deutscher Unternehmen aktiv neue Rollen für Künstliche Intelligenz schafft, scheint der Mangel an passenden Qualifikationen laut über der Hälfte der Firmen der entscheidende Stolperstein für den erhofften KI-Erfolg zu sein.

heute 10:08 Uhr | 16 mal gelesen

Wer heute in eine beliebige Vorstandsetage eines deutschen Konzerns schaut, bemerkt förmlich das Knistern der Veränderung: Über 70 Prozent der Unternehmen – zumindest die, die mitten in der KI-Transformation stecken oder ihr rasant entgegengehen – erschaffen neue Aufgabenprofile und interne Teams rund um KI-Themen. Knapp Dreiviertel wiederum schrauben an ihren traditionellen Entscheidungswegen, kombinieren Zuständigkeiten, schaffen flachere Hierarchien oder werfen gar ganz neue Services und Produkte auf den Markt – wobei, das überrascht kaum, fast 60 Prozent dennoch bei Neueinstellungen sparen. Doch trotz all des Aktionismus offenbar ein gravierendes Defizit: Für 55 Prozent der Unternehmen ist schlicht die Lücke an Fähigkeiten, also das, was die Belegschaft über KI wissen müsste, das größte Hindernis. Und, seien wir ehrlich, fast die Hälfte der Beschäftigten begegnet KI nicht mit Vorfreude, sondern bangen Blicken – Misstrauen und Angst sitzt mit im Konferenzraum. Insbesondere das mittlere Management, dieser berühmte Sandwich-Layer, spürt die Last: Teils Zeit für eigene KI-Experimente, auch Fortbildungsressourcen gibt es, aber der Durchgriffs- und Gestaltungsraum bleibt tendenziell begrenzt. Immerhin – die Hälfte schafft es, Zeit für KI-Testläufe zu reservieren, aber längst nicht alle können ihre Teams kompetent coachen oder nötige Tools wirklich bereitstellen. Und weil Weiterbildung via KI – Stand jetzt – häufig versandet, bleibt der große Durchbruch aus: Nur jeder neunte Befragte hält digitale Learning-Tools bislang für besonders effektiv. Bemerkenswert ist, wie Führungskräfte den Wunsch nach klassischen 'soft skills' zu verlieren scheinen – kritisches Denken und Problemlösung dominiert klar, während Kommunikations- oder Sozialkompetenzen mittlerweile fast als nette Zugabe gelten. Kreativität, Innovationsdrang und geistige Beweglichkeit rücken vor, klassische digitale Skills oder gar Softwareentwicklung liegen zurück. Aber, und das sollte kein Unternehmen unterschätzen: Ohne Begreifen, wo menschliche Intuition KI ergänzt oder sogar dirigiert, wird der Wandel flach verlaufen. Datengetriebene Personalplanung dominiert, wenn es um die Erkennung von Zukunftskompetenzen geht – internes Know-How schlägt dabei oft Prognosetools, und wie so oft fühlt sich eine Mehrheit vorbereitet, während ein gutes Viertel ehrlich ratlos bleibt. Und vielleicht ist genau dies das eigentliche KI-Paradox: Zwischen Mensch und Maschine ist es nach wie vor die Neugier, die das Rennen macht, nicht die perfekte Strategie.

Die Transformation hin zu KI-gestützten Arbeitsabläufen ist in deutschen Unternehmen ein offensichtlicher Trend, wird aber massiv vom Mangel an passenden Kompetenzen ausgebremst. Insbesondere die mittlere Führungsebene steht vor der Aufgabe, neue Technologien und Lernmodelle zu integrieren, während klassische Kompetenzen an Bedeutung verlieren – mit kritischem Denken und Flexibilität als neuen Leitwährungen. Gleichzeitig zeigen verschiedene aktuelle Medienberichte und neue Umfragen, dass Unsicherheit und Zweifel an der Effizienz von KI-Weiterbildung verbreitet sind, während einige Unternehmen mit innovativen Schulungsansätzen und einer Kultur der Fehlerfreundlichkeit experimentieren. Außerdem ist beobachtbar, dass zum Beispiel laut einer neuen Studie das Tempo der KI-Integration entscheidend davon beeinflusst wird, wie transparent Unternehmen ihre Lernstrategien gestalten und ob Mitarbeitende sich aktiv in die Umgestaltung einbringen dürfen. Mehrere Medien greifen das Thema auf: Kritisiert wird immer wieder die fehlende Nachhaltigkeit kurzfristiger Qualifizierungsmaßnahmen und dass nicht selten der Mensch im Mittelpunktschwerpunkt der Projekte zu kurz kommt. Zusätzlich raten Experten von einer vorschnellen Technisierung ab, sondern plädieren für einen kontinuierlichen, von Offenheit geprägten Dialog innerhalb der Belegschaft.

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