Deutschland stockt seine Unterstützung für das Nato-Luftüberwachungsprogramm 'enhanced Air Policing' an der Ostflanke auf und entsendet erneut ein Eurofighter-Kontingent nach Polen. Diese Maßnahme knüpft an jüngste Entwicklungen und die Verschärfung der Sicherheitslage durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine an. Mit der Entscheidung reagiert Berlin nicht nur auf Bitten seiner Nato-Partner, sondern will auch ein klares sicherheitspolitisches Zeichen setzen, dass das Bündnis sich gegen Drohungen aus dem Osten geschlossen zeigt und in Krisenzeiten handlungsfähig bleibt. Aktuell wird das Engagement deutscher Luftwaffe auch von der polnischen Öffentlichkeit beobachtet, da durch Grenzverletzungen und Drohnen-Sichtungen im Kontext des Ukraine-Krieges das Sicherheitsgefühl stark beeinträchtigt ist. Deutsche Kampfjets im polnischen Luftraum – das waren früher Übungen, heute ist es ernsthafte Abschreckung und ein Zeichen europäischer Solidarität. Recherche gemäß aktuellen Berichten: Laut jüngsten Nachrichten aus der polnischen Presse loben Nato-Vertreter das rasche Vorgehen der Bundesrepublik; es sei entscheidend, dass vor allem nach erhöhten russischen Aktivitäten an der Grenze ein glaubwürdiger Schutzschirm aufgebaut werde. Ferner berichten polnische Medien, dass sich mit der verstärkten deutschen Präsenz die Kommunikations- und Koordinationsmechanismen zwischen den Bündnispartnern verbessern. Auch auf deutscher Seite gibt es unterschiedliche Meinungen, inwiefern die Mission langfristig ausgebaut werden sollte, um nicht am Ende einseitig Deutschlands Verteidigungsressourcen zu binden.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Im jüngsten Artikel der FAZ wird ausführlich auf die gestiegene Nato-Präsenz entlang der Ostgrenze angesichts russischer Provokationen eingegangen und hervorgehoben, dass neben Deutschland auch weitere Mitgliedsstaaten Personal und Technik nach Osten verlegten. Die Autor:innen diskutieren, wie sich diese militärische Aufrüstung auf die Bündnissolidarität sowie das Verhältnis zur polnischen Regierung auswirkt und analysieren mögliche Risiken, sollte es zu Missverständnissen mit Russland kommen. (Quelle: FAZ)
Ein Bericht bei DER SPIEGEL beleuchtet nicht nur die politische und sicherheitstechnische Seite der neuen Stationierungen, sondern wirft auch einen Blick auf die Belastung der Soldaten und das logistische 'Drumherum': Von zusätzlichen Übungen, Wintereinbruch bis zur Integration neuer technischer Systeme ins Bündnisnetzwerk ist alles dabei. Das Stück fragt auch kritisch, wie nachhaltig diese Einsätze angesichts knapper Mittel und Material in der Bundeswehr sind. (Quelle: DER SPIEGEL)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schildert die Perspektive der polnischen Bevölkerung und Politik angesichts der deutschen Luftwaffenunterstützung: Viele äußern sich dankbar, einige aber auch skeptisch und fordern noch konsequentere Abschreckungsmaßnahmen gegen Russland. Auch thematisiert wird der Spagat der Bundesregierung zwischen Solidaritätszusagen an den Nato-Partner und der gleichzeitigen Debatte über Bundeswehr-Ausrüstung und Kosten. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)