Deutschlandticket: Preisindex-Konzept soll bis Frühjahr stehen

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern wollen sich bis zum kommenden Frühjahr beim Preismodell für das Deutschlandticket einigen. Ab 2027 soll ein langfristiger Preisindex greifen – die Beratung dazu läuft auf Hochtouren.

heute 13:25 Uhr | 30 mal gelesen

Manchmal verlaufen politische Prozesse im Schneckentempo, manchmal sind sie seltsam zielstrebig. Diesmal soll es Letzteres sein. Nach der Verkehrsministerkonferenz in Straubing erklärte der bayerische Minister Christian Bernreiter (CSU), dass eine konkrete Lösung zur künftigen Preisgestaltung für das Deutschlandticket bis spätestens zur nächsten Frühjahrskonferenz stehen soll. "Für 2026 sind wir safe – kein Stress", meinte er, doch schon ab 2027 wird's ernst: Dann soll der Preisindex, der sämtliche Faktoren wie Personal-, Energie- und allgemeine Betriebskosten abdeckt, festgezogen werden. Bemerkenswert ist, dass auch die kommunalen Spitzenverbände, Verkehrsverbünde und betroffene Organisationen bei der Entwicklung gehört werden. "Die wollen ihren Senf dazugeben, und das sollen sie auch", so Bernreiter, halb trocken, halb optimistisch. Wie sich ein gerechter und praktikabler Index zusammenbauen lässt, daran schieden sich bei anderen Themen schon mal die Geister – dieses Mal sieht der allgemeine Trend aber wohl nach konstruktiver Beteiligung aus. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) stieß in dasselbe Horn und hob hervor, dass das Deutschlandticket langfristig Bestand haben werde – vorausgesetzt, der neue Mechanismus gibt Planungssicherheit. Er sieht besonders rund ums Jobticket noch etliche ungenutzte Chancen. Ob am Ende alles so glatt läuft? Man wird sehen.

Bis zum Frühjahr nächsten Jahres peilen die Verkehrsminister eine Einigung über die künftige Preisgestaltung beim Deutschlandticket an, das spätestens ab 2027 planbar und transparent werden soll. Dabei legen sie Wert darauf, nicht nur Bund und Länder, sondern auch Kommunalverbände und Verkehrsorganisationen einzubinden – eine Mammutaufgabe, wenn man die Vielzahl der Meinungsträger bedenkt. Interessant: Auch die aktuellen Entwicklungen rund um die Finanzausstattung des Deutschlandtickets spielen hinein. Jüngste Medienberichte, etwa von der Zeit und der Süddeutschen, zeigen zudem, dass das Finanzierungsmodell des Tickets weiter auf wackeligen Füßen steht und politische Streitereien rund um den Zuschussanteil von Bund und Ländern für viel Unsicherheit sorgen. Die Jobticket-Option könnte ein Schlüssel zur weiteren Verbreitung sein, allerdings ist offen, wie sich die Preisentwicklung für Verbraucher darstellt, wenn Energie- und Personalkosten weiter steigen. Der öffentliche Druck wächst, das Deutschlandticket als sozial verträgliches und planbares Angebot dauerhaft zu erhalten.

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