Digitale Befreiung: Terra Flow Systems setzt der Zettelwirtschaft in Biogasbetrieben ein Ende

Wien – Mit einer neuen digitalen Plattform wagt sich ein Gründertrio daran, die Biogas- und Biomethanbranche von altgewohnter Papierflut zu erlösen.

25.11.25 12:03 Uhr | 18 mal gelesen

Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon über die Bürokratie in Deutschlands und Österreichs grünen Energieanlagen die Stirn gerunzelt? Endlose Excel-Listen, Kontrollblätter mit Kaffeeflecken, Formelchaos – und dann die unausweichliche, jährliche Papierlawine, die nach Vorschrift ruft. Ausgerechnet ein kleines Team aus Wien wagt nun den großen Sprung: Robert Schweizer, unterstützt von Philipp Weisskopf und David Hess, will genau das digital aufbrechen. Ihr Baby, „Terra Flow Systems“, ist kein weiteres, trockenes Verwaltungstool, sondern eine intelligente Software, die die Abläufe in Biogas- und Biomethanwerken neu sortieren will – direkt vom Feld bis zum Speicherchip. "Uns ging’s um mehr, als nur eine hübsche Oberfläche," sagt Schweizer fast beiläufig und man merkt, dass das Gründerteam selbst der ständigen Zettelsammlerei müde ist. Die Dinge werden verknüpft: Stoffströme, Energieflüsse, Selbstverwiegung und Abrechnungen fließen auf einer Plattform zusammen – erreichbar, transparent, und, ja, sogar selbsterklärend, wie die Erfinder selbst meinen. Sicherlich, die EU-Verordnungen oder das österreichische Normwirrwarr bleiben in Kraft. Doch was die Plattform kann: Sie macht das Unvermeidbare weniger quälend. Und vielleicht winkt im Büro endlich wieder mehr Zeit für jene Aufgaben, die Menschen tatsächlich motivieren. Am Ende, fügt Weisskopf hinzu, geht es um echte Veränderung: weg von der Formular-Schlacht, hin zu mehr Freiheit. Österreich solle im Technologiefeld nicht immer nur klein beigeben, sondern seinen eigenen "digitalen Goldschatz" heben, so der pathetische Unterton. Damit wird klar: Terra Flow Systems ist nicht einfach Verwaltungssoftware, sondern vielleicht ein erster Schritt Richtung Zukunftsmut für eine ganze Branche.

Mit Terra Flow Systems bringen die Gründer ein digitales Rückgrat für Biogas- und Biomethanbetriebe, das sich auf die Vereinfachung und Automatisierung von Verwaltungsaufgaben konzentriert. Die Plattform digitalisiert bislang analoge Prozesse wie Stoffstrommanagement, Abrechnung oder Energieflusskontrolle zentral und rechtssicher, ermöglicht eine transparente Dokumentation und spart nach eigenen Angaben den Betrieben enorm viel Zeit und Nerven. Neben Anwendungsbeispielen aus Österreich werden auch BetreiberInnen aus Deutschland und der Schweiz angesprochen, die sich damit den Herausforderungen wachsender Dokumentationspflichten besser stellen können. Aktueller Blick auf das Biogas- und Biomethan-Segment, Stand Juni 2024: Laut aktuellen Berichten wächst der Druck auf die Branche, ihre Prozesse zu modernisieren und nachhaltiger zu gestalten. In Deutschland ist insbesondere im Kontext der Energiewende und steigender Energiepreise die Nachfrage nach flexiblen, transparenten und digitalen Lösungen für erneuerbare Energien spürbar gestiegen (z.B. Biogas-Monitoring, Abfallmanagement, staatliche Nachweispflichten). Auch die EU und Deutschland fordern durch jeweils angepasste Gesetzgebungen (z.B. RED II-Richtlinie, Biomethan-Nachhaltigkeitsnachweise) immer genauere digitale Nachweisdokumentation. Insgesamt unterstreicht die Neuheit von Terra Flow Systems den steigenden Digitalisierungsbedarf: Die Automatisierung von Verwaltung wird zum Wettbewerbsfaktor. Anbieter, die solcherlei vorantreiben, verschaffen ihren Kunden nicht nur Zeitersparnis, sondern auch rechtliche Sicherheit und reduzieren die Fehleranfälligkeit. Es bleibt abzuwarten, wie viele Unternehmen im Biogasbereich diesem Beispiel jetzt folgen.

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