DIHK sieht massive finanzielle Belastungen durch Ausgaben für Energienetze

Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, warnt vor extremen Kostensteigerungen bei deutschen Strom- und Gasnetzen im Zuge der Energiewende.

30.08.25 07:02 Uhr | 107 mal gelesen

Peter Adrian erklärte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", dass ein sofortiges Ausschöpfen aller Einsparmöglichkeiten notwendig sei. Laut neuen, bisher unveröffentlichten Studienzahlen, die der DIHK zeitnah veröffentlichen möchte, könnten die Gesamtkosten für den Ausbau und die Instandhaltung der Energienetze in den kommenden Jahrzehnten auf eine Summe im Billionenbereich steigen. Adrian betonte bereits die Folgen der steigenden Netzkosten: Viele Industrieunternehmen verlagerten ihre Produktion ins Ausland. Sollte die Entwicklung anhalten, drohe nicht nur der Verlust von Wohlstand und Beschäftigung, sondern auch ein Einbruch der gesellschaftlichen Unterstützung für die Energiewende. Die im DIHK-Auftrag von Frontier Economics erstellte Studie schätzt die Gesamtkosten bis 2050 auf 1,2 Billionen Euro, wobei nahezu die Hälfte der Kosten bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre entstehen könnte. Hierbei wurden sowohl Bau- als auch Betriebs- und Wartungskosten berücksichtigt, was die Prognose deutlich höher ausfallen lässt als bisherige Schätzungen. Laut Adrian ließen sich die Netzausgaben reduzieren, wenn Deutschland beim Energiesektor-Klimaschutz stärker auf importierten Wasserstoff setze, da dann vorhandene Erdgasnetze weiterverwendet werden könnten.

Der DIHK warnt vor einer drastischen Kostenzunahme beim Ausbau und Unterhalt der deutschen Energieinfrastruktur, die bis 2050 auf bis zu 1,2 Billionen Euro ansteigen könnte. Besonders alarmierend ist, dass ein erheblicher Teil der Kosten bereits in den nächsten zehn Jahren erwartet wird, was erhebliche Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und soziale Akzeptanz der Energiewende haben könne. Neben der Frontier-Studie weisen auch aktuelle Diskussionen in Politik und Energiewirtschaft auf Zielkonflikte zwischen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Kostenstabilität hin. Experten und Verbände fordern eine Stärkung des Wasserstoffimports, die Einbindung bestehender Netze und eine engere Abstimmung zwischen Industrie, Netzbetreibern und Politik, um Kosten zu dämpfen und die Transformation zu beschleunigen.

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