Die jüngste Richterwahl am Bundesverfassungsgericht kam nach einem zuvor gescheiterten Versuch zustande. Die Neuwahl stärkte das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit des Parlaments, während die Gründe für die Verzögerung politisch umstritten bleiben: Die Union wird wegen ihrer Blockadehaltung kritisiert, während insbesondere die AfD die Wahl einiger Richter anzweifelt. Das Thema ist in Medien und Politik weiter präsent, denn die Zusammensetzung des Gerichts bestimmt maßgeblich die Rechtsprechung zu kontroversen gesellschaftlichen Fragen. Laut DW und der Süddeutschen Zeitung wurde im Parlament heftig über die Richterkandidaten gestritten, was auf eine zunehmende Politisierung solcher Schlüsselentscheidungen hindeutet. Laut FAZ lobten mehrere Rechtsexperten den kompromissorientierten Ausgang, wiesen aber auf die Gefahr langanhaltender politischer Blockaden bei zukünftigen Wahlen hin. Nach Angaben der ZEIT ist die Funktion des Bundesverfassungsgerichts für die Demokratie essentiell; die aktuellen Diskussionen zeigen, wie stark die Unabhängigkeit des Gerichts im politischen Betrieb geschützt werden muss.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
In der Süddeutschen Zeitung wird ausführlich beschrieben, wie es durch interne Streitigkeiten zwischen den Fraktionen mit Schwerpunkt CDU/CSU zuerst zur Blockade kam, viele Abgeordnete fürchten, dass durch solche Vorkommnisse die politische Neutralität des Gerichts geschwächt wird. Am Ende betonen Experten aber, dass ein Kompromiss für das Vertrauen in das System unverzichtbar ist. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beleuchtet die politischen Ränkespiele rund um die Verfassungsrichterwahl und hebt hervor, wie die parteiübergreifende Einigung letztlich als positives Signal für die Stabilität der Grundordnung gewertet wird. Gleichwohl schwingt Besorgnis mit, dass kommende Richterwahlen erneut zu Koalitionsstreitigkeiten führen könnten. (Quelle: FAZ)
Auf ZEIT ONLINE wird analysiert, wie die jüngsten Debatten um die Richterwahl die zentrale Rolle des Bundesverfassungsgerichts für die deutsche Demokratie verdeutlichen. Die Zeitung sieht darin ein Beispiel dafür, dass institutionelle Verfahren regelmäßig kritisch hinterfragt werden müssen, um politische Einflussnahme abzuwehren. (Quelle: ZEIT)