Laut Nico Lange zielt Präsident Putin mit dem Drohnenvorfall darauf ab, die Reaktionsfähigkeit und eingesetzten Technologien der NATO-Luftverteidigung zu testen und Schwachstellen zu ermitteln. Zudem wird die öffentliche Debatte durch gezielte Fehlinformationen beeinflusst: „Seit kurzem läuft ein umfassender Test.“ Der Westen reagiert darauf laut Lange zu zögerlich und diskutiere stattdessen immer noch, ob dahinter Absicht oder Versehen steckt – ein Vorteil für Russland. Obwohl Polens Luftabwehr funktioniert hat, offenbaren sich erhebliche Defizite beim Schutz vor Drohnenangriffen, so der Sicherheitsexperte, der solche Schwächen als gesamteuropäisches Problem sieht. Als Konsequenz fordert Lange einen konsequenten Gegenschlag, inklusive Angriffen auf russische Infrastruktur, sowie eine nachhaltige Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung. Ebenso kritisiert er die Haltung der Bundesregierung, die seiner Ansicht nach zu stark an bestehenden Russlandbildern festhält.
Die Diskussion um russische Drohnen im NATO-Luftraum beschäftigt derzeit Politik, Militär und Öffentlichkeit gleichermaßen. Neben Nico Langes Einschätzung bestätigen auch internationale Analysen: Russland nutzt derartige Vorfälle, um westliche Verteidigungsbereitschaft und Schwächen systematisch auszuloten. Neueste Berichte zeigen, dass Polen nach dem jüngsten Überflug seine Luftverteidigung modernisieren will und die NATO ihre Reaktionsprotokolle überprüft – auch in Anbetracht der steigenden Drohnenangriffe an weiteren osteuropäischen Grenzen. Zusätzlich berichten Außenpolitiker von verstärkten Desinformationskampagnen Russlands im Umfeld der Europawahlen und warnen vor einer weiteren Eskalationsspirale insbesondere durch russische Langstreckendrohnen und Hyperschallwaffen. Die Bereitschaft des Westens für eine strategische Antwort und die Unterstützung der Ukraine bleiben zentrale Themen in den kommenden Wochen.