Die sächsische Generalstaatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Sachsen führen seit Mai Ermittlungen gegen Maximilian Krah. Dem Abgeordneten des Europäischen Parlaments werden unter anderem Bestechlichkeit in Ausübung seines Mandats und Geldwäsche im Zusammenhang mit möglichen Zahlungen aus China vorgeworfen. Am Donnerstag wurden seine Büroräume im Bundestag in Berlin sowie private und geschäftliche Räume in Dresden, Limbach-Oberfrohna und Brüssel mit Unterstützung von Eurojust und belgischen Behörden durchsucht. Dabei wurden zahlreiche Beweise, vor allem Dokumente und elektronische Geräte, sichergestellt und zur weiteren Auswertung beschlagnahmt. Die rechtliche Grundlage für die Durchsuchungen bildete ein Beschluss des Oberlandesgerichts Dresden.
Die Ermittlungen gegen Maximilian Krah stehen vor dem Hintergrund mutmaßlicher chinesischer Einflussnahme und Korruptionsvorwürfen gegen EU-Mandatsträger. Diese Affäre reiht sich in eine Serie von Skandalen um Abgeordnete der AfD, bei denen immer wieder der Verdacht ausländischer Einflussnahme aus China und Russland besteht. Krah hatte bereits in der Vergangenheit durch umstrittene Kontakte und Äußerungen für Kritik gesorgt; die aktuellen Maßnahmen sind Ausdruck zunehmenden Drucks auf Rechtspopulisten innerhalb europäischer Institutionen. Erstmals wurde mit der Unterstützung internationaler Ermittlungsbehörden wie Eurojust ein Verfahren dieser Tragweite gegen ein deutsches Mitglied des Europäischen Parlaments eingeleitet.