EU-Kommissar Brunner kritisiert das aktuelle europäische Asylsystem als unzureichend und fordert dessen grundlegende Überarbeitung. Zentrale Punkte sind effizientere und schnellere Rückführungen abgelehnter Asylbewerber sowie eine bessere Koordination zwischen den Mitgliedsstaaten. In der aktuellen europäischen Politik gibt es seit Jahren Kontroversen über die Verteilung von Geflüchteten, die Registrierung an Außengrenzen und die Praxis der sogenannten sicheren Herkunftsstaaten. Anfang 2024 wurde ein Kompromiss zum EU-Migrationspakt erzielt, der u.a. beschleunigte Grenzverfahren vorsieht – dennoch gibt es viel Streit um konkrete Umsetzung und Menschenrechtsfragen. Zudem verschärft sich die Debatte durch steigende Flüchtlingszahlen infolge internationaler Krisen. Länder wie Italien und Griechenland fordern weiterhin mehr Solidarität seitens der nördlichen EU-Staaten, während osteuropäische Staaten nach wie vor auf restriktive Maßnahmen setzen.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
In einem umfassenden Beitrag analysiert die Süddeutsche Zeitung die gestrige Einigung beim EU-Migrationspakt, die zum Ziel hat, Schnellverfahren an den Außengrenzen einzuführen und Flüchtlingsaufnahme stärker zu verteilen; gleichzeitig treten scharfe Kontrollen und neue Kriterien in Kraft, mit denen irreguläre Migration eingedämmt werden soll (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet ausführlich, wie mehrere EU-Länder – nach massiven innenpolitischen Debatten – nun der neuen Asylpolitik zustimmen, jedoch viele NGOs kritisieren, dass die Rechte Schutzsuchender gefährdet werden und vor allem Haftlager an Grenzorten drohen (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Der Spiegel widmet sich der Frage, inwiefern das europäische Asylsystem durch die beschlossenen Reformen wirklich effizienter wird, hält fest, dass Mitgliedsländer zwar mehr Rückführungen umsetzen wollen, doch große Zweifel bestehen, ob die Bürokratie in der Lage ist, das schnelle Management praktisch umzusetzen (Quelle: Der Spiegel).