EU-Kommissar fordert umfassende Überarbeitung des Asylrechts

Magnus Brunner, EU-Kommissar für Inneres und Migration, spricht sich für eine grundlegende Neugestaltung der europäischen Asylpolitik aus.

31.08.25 16:37 Uhr | 70 mal gelesen

Magnus Brunner, Kommissar für Inneres und Migration der EU, betonte gegenüber dem Magazin Politico die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Reformierung des europäischen Asylsystems. Trotz der Tatsache, dass Europa in den vergangenen Jahren erhebliche Verantwortung übernommen habe, mangele es weiterhin an einem soliden und tragfähigen System als Basis. Brunner forderte daher, die geplante umfassende Neuausrichtung der Migrations- und Asylpolitik mit Nachdruck voranzutreiben und umzusetzen. Der EU-Migrationspakt biete zwar neue Möglichkeiten, Asylverfahren und Migration effektiver zu steuern, dennoch sieht Brunner große Defizite im Bereich der Rückführungen: Nur etwa jede fünfte Person mit abgeschlossenem Rückführungsverfahren verlasse tatsächlich die EU, was nach Brunners Ansicht dringend verbessert werden müsse. Vom Kurs der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel distanzierte sich Brunner und betonte, dass es in der Rückschau immer leichter sei, Entscheidungen zu bewerten.

EU-Kommissar Brunner kritisiert das aktuelle europäische Asylsystem als unzureichend und fordert dessen grundlegende Überarbeitung. Zentrale Punkte sind effizientere und schnellere Rückführungen abgelehnter Asylbewerber sowie eine bessere Koordination zwischen den Mitgliedsstaaten. In der aktuellen europäischen Politik gibt es seit Jahren Kontroversen über die Verteilung von Geflüchteten, die Registrierung an Außengrenzen und die Praxis der sogenannten sicheren Herkunftsstaaten. Anfang 2024 wurde ein Kompromiss zum EU-Migrationspakt erzielt, der u.a. beschleunigte Grenzverfahren vorsieht – dennoch gibt es viel Streit um konkrete Umsetzung und Menschenrechtsfragen. Zudem verschärft sich die Debatte durch steigende Flüchtlingszahlen infolge internationaler Krisen. Länder wie Italien und Griechenland fordern weiterhin mehr Solidarität seitens der nördlichen EU-Staaten, während osteuropäische Staaten nach wie vor auf restriktive Maßnahmen setzen.

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