Experten prüfen Einführung eines Mindestalters für Social-Media-Nutzung

Die Bundesregierung hat eine Expertenkommission berufen, um zu untersuchen, ob ein Mindestalter für soziale Netzwerke sinnvoll ist.

02.10.25 09:25 Uhr | 141 mal gelesen

Wie aus einer Regierungsantwort auf eine Anfrage der Grünen-Politikerin Anja Reinalter hervorgeht, setzt sich eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission mit der Frage eines Mindestalters für soziale Netzwerke auseinander. Grundlage für eine eventuelle Regelung soll eine wissenschaftliche Bewertung sein. Die Kommission "Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt" prüft, ob und wie ein Mindesalter eingeführt werden könnte. Im Rahmen des Gesetzes über Digitale Dienste (DSA) regt die Regierung zudem an, bestimmte Funktionen wie den endlosen Feed und Autoplay für Minderjährige zu deaktivieren. Laut einer aktuellen COPSY-Studie der Uniklinik Hamburg-Eppendorf litt Ende 2024 rund ein Fünftel der jungen Menschen in Deutschland unter psychischen Erkrankungen – mehr als vor der Pandemie. Reinalter drängt darauf, dass die Politik die mentale Gesundheit von Jugendlichen durch mehr Schulsozialarbeit und psychologische Unterstützung stärken muss. Kritisiert wird, dass der Expertenkreis keine Jugendvertreter umfasst. Auch die Bundesschülerkonferenz fordert mehr Beteiligung junger Menschen und den Ausbau von Unterstützung an Schulen.

Bundesregierung und Expertenkommission prüfen wissenschaftlich ein vorgeschlagenes Mindestalter für soziale Netzwerke, um Kinder und Jugendliche besser vor potenziellen Risiken zu schützen. Laut Studien sind psychische Probleme unter jungen Menschen stark gestiegen, insbesondere nach der Corona-Pandemie. Politikerinnen wie Anja Reinalter und Vertreter der Bundesschülerkonferenz fordern umfangreichere Maßnahmen, mehr Einbindung von Jugendvertretern in politischen Gremien und einen Ausbau von Schulsozialarbeit und -psychologie. Weitere aktuelle Informationen aus der Recherche: International gibt es unterschiedliche Mindestalter: In den USA liegt das Mindestalter für große Plattformen meist bei 13 Jahren (COPPA-Gesetz), in Europa regelt die DSGVO mit 16 Jahren ein höheres Mindestalter, das aber von Mitgliedsländern auf bis zu 13 Jahre gesenkt werden kann (z. B. Deutschland: 16 Jahre, aber reale Handhabung laxer). Studien zeigen, dass viele Kinder trotz Altersvorgaben Zugang zu sozialen Medien bekommen und diese häufig nutzen. Aktuell debattieren Politik und Fachverbände europaweit verstärkt über strengere Alterskontrollen und technische Lösungen, um schärfere Regeln auch tatsächlich umzusetzen. Besorgnis über den Einfluss von Social-Media auf das Wohlbefinden und die Psyche von Kindern und Jugendlichen wächst – viele Experten mahnen kombinierte Maßnahmen aus Regulierung, Prävention und Bildung an.

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