Fachkräftemangel nimmt deutlich ab – Lücke schrumpft um fast 18 Prozent

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Fachkräftelücke im zweiten Quartal spürbar kleiner geworden.

05.09.25 00:19 Uhr | 3 mal gelesen

Laut dem aktuellen Bericht des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa), über den die 'Rheinische Post' am Freitag berichtet, verringerte sich die Fachkräftelücke im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 17,9 Prozent. Trotzdem blieben im Juni 2025 rechnerisch noch etwa 391.000 Stellen für qualifizierte Fachkräfte unbesetzt, unterstreicht der Bericht. Dies entspricht mehr als jeder dritten offenen Stelle. Die bundesweite Lage bleibe angespannt, denn die offenen Positionen für qualifizierte Arbeitskräfte sanken im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf rund 1,1 Millionen. Gleichzeitig stieg die Zahl der qualifizierten Arbeitslosen um 9,9 Prozent auf etwa 1,2 Millionen – sie lag damit über der Zahl an offenen Stellen. Trotz sinkender Jobangebote und wachsender Arbeitslosenzahlen gab es weiterhin zahlreiche unbesetzte Stellen, vor allem mangels passender Qualifikationen am Arbeitsmarkt. Besonders betroffen sind Berufe, für die eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt wird, auf sie entfiel mit über 60 Prozent der größte Anteil der unbesetzten Stellen. Der Mangel war bei Spezialisten mit Bachelor oder Fortbildung und Experten mit Master oder Diplom deutlich geringer. In einzelnen Berufsgruppen, wie Bus- und Straßenbahnfahrer, reduzierte sich die Lücke deutlich – um etwa 43 Prozent im genannten Zeitraum, was auf weniger Stellenausschreibungen und die angespannte Finanzlage vieler Verkehrsbetriebe zurückgeführt wird. Gründe hierfür sind unter anderem die gestiegenen Energiepreise und zusätzliche finanzielle Belastungen durch das Deutschlandticket.

Der jüngste Kofa-Report dokumentiert erstmals seit Jahren eine deutliche Entspannung auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Fachkräfte: Die Lücke schrumpfte binnen eines Jahres um 17,9 Prozent auf 391.000 unbesetzte Stellen, vor allem durch einen Rückgang der Zahl ausgeschriebener Jobs, der sich teilweise konjunkturell und branchenspezifisch unterschiedlich zeigt. So wirkt sich in Verkehrsbetrieben die finanzielle Lage und geringere Nachfrage direkt auf das Angebot aus; bundesweit bleibt die Herausforderung, geeignete qualifizierte Bewerber für offene Positionen zu finden. Der Vergleich mit anderen aktuellen Quellen wie dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur für Arbeit bestätigt, dass der demografische Wandel sowie der strukturelle Wandel in vielen Berufsbildern weiterhin für Engpässe sorgen – dies zeigen auch neueste Analysen, etwa zur Zuwanderung, die gezielt qualifizierte Fachkräfte anziehen soll. Prognosen verschiedener Arbeitsmarktforscher sehen in Digitalisierung und Weiterbildung entscheidende Hebel, um die Lücken in Zukunft weiter zu schließen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die FAZ berichtet ausführlich über die weiterhin angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt für Fachkräfte in Deutschland und betont, dass besonders die Pflege- und Handwerksberufe trotz eines leichten Rückgangs der offenen Stellen weiterhin stark betroffen bleiben, während digitale Kompetenzen in fast allen Branchen zunehmend gefragt sind. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Spiegel Online analysiert die Ursachen für den schrumpfenden Fachkräftemangel und hebt hervor, dass Konjunkturschwächen und die demografische Entwicklung kurzfristig zu einer Entspannung beitragen, während langfristig jedoch gezielte Qualifizierung und Zuwanderung notwendig bleiben, um den Arbeitsmarkt stabil zu halten. (Quelle: Spiegel Online)

Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet die finanzielle Belastung der Verkehrsbetriebe durch gestiegene Energiepreise und das Deutschlandticket, was mittelbar für weniger Stellenausschreibungen und somit eine Verringerung der Fachkräftelücke im Verkehrssektor sorgt, während der Fachkräftemangel in anderen Branchen nach wie vor ein zentrales Problem darstellt. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

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