Es ist schon absurd: Immer wieder kracht es leise im Kärntner Tourismus, aber richtige Resonanz? Fehlanzeige. Fast wirkt es, als hänge in den Führungsetagen ein großes "Bitte nicht stören"-Schild. Während Festangestellte mit sicherem Einkommen die eigene Zunft kaum antasten, gehen die Stimmen echter Unternehmer:innen unter. Alois Gmeiner, ein Mann mit Leidenschaft für grandios offenen Streit, wünscht sich jetzt ein echtes Streitgespräch – am liebsten mit möglichst vielen Beteiligten, die nicht sofort mit PR-Floskeln abwinken. Seine Idee: Alle Akteure – von Werbeverantwortlichen über Vertreter der Wirtschaftskammer bis hin zu Betroffenen aus Hotellerie, Gastronomie und Gemeinden – an einen Tisch zu holen. Dabei will er sich selbst den spröden Titel 'Advocatus Diaboli' aufdrücken, um unangenehme, fast schon schmerzhafte Fragen rund um Kärntens Tourismuswirklichkeit ins Rampenlicht zu ziehen.
Seit Wochen läuft die Debatte. Gmeiner, der schon im Sommer für Aufruhr sorgte, erhält viel Zustimmung an der Basis und gähnendes Schweigen auf Chefebene. In der jüngsten ORF-Diskussion wurde die Spitze des Problems hübsch abgedeckt – doch die Unruhe wuchert. "Wissen Sie, was mich inzwischen richtig nervt?" – so Gmeiner – "Das ewige Drumherumreden! Wir brauchen einen offenen Schlagabtausch ohne Sofa-Kuschelkurs und Schönfärberei. Verharrt Kärnten weiter in Betriebsblindheit, verkommt der einstige Tourismusmotor endgültig zum Auslaufmodell."
Gmeiners Forderung: Ein öffentlicher Round-Table, ehrlich, schonungslos und ungefiltert. Er lädt Chefs von Kärnten-Werbung, Tourismusfunktionäre, Gemeindespitzen, Praktiker:innen aus den Betrieben und kritische Medienmenschen ein – moderiert von ihm selbst, mit dem erklärten Ziel: "Ablecken ist vorbei, jetzt wird diskutiert." Seine Agenda liest sich wie eine Gebrauchsanweisung zur Tourismus-Kernsanierung und provoziert Antworten auf Fragen, die sonst lieber unter der Theke bleiben. Warum schrumpfen die Gästezahlen? Wo bleibt das Innovationsfeuer? Und – Hand aufs Herz – wer übernimmt die Verantwortung für den anhaltenden Abwärtstrend?
Die Veranstaltung soll öffentlich, transparent und ohne PR-Deckel stattfinden: "Alle dürfen zuschauen, niemand druckst herum, jeder muss Butter bei die Fische geben." Mehrere Stunden ist für Streit und Reflexion eingeplant, in denen Ausflüchte aufgedeckt und leere Versprechen entlarvt werden sollen. Gmeiner stellt klar: Das ist die letzte Chance, bevor die Branche im eigenen Schweigen erstickt.
Für Unwillige zieht er eine klare Grenze: "Sich verweigern, heißt aufgeben – und dann ist es eh zu spät." Wer sich traut, ist gefordert. Wer weiter verdrängt, beerdigt wohl den Kärntner Tourismus endgültig.
In Kärnten brodelt die Unzufriedenheit: Kritik am wirtschaftlichen Stillstand und mangelndem Mut in der Tourismuspolitik verhallt regelmäßig ungehört. Marketingprofi Alois Gmeiner ruft angesichts anhaltender Negativtrends zu einem echten Streitgespräch auf und fordert alle maßgeblichen Akteure zum öffentlichen Diskurs auf, ohne Floskeln und PR-Mauern. Hauptthemen sind sinkende Gästezahlen, Innovationsstau, unzeitgemäße Strukturen und eine erschreckende Gleichgültigkeit auf Entscheidungs-Ebene. Gmeiners Appell: Nur mit schonungsloser Ehrlichkeit und echter Verantwortung kann der Absturz der Branche verhindert werden.
Recherche-Ergänzung (Stand Juni 2024):
- Aktuelle Berichte bestätigen, dass Kärnten weiter mit Rückgängen bei den Nächtigungszahlen kämpfen muss, während Regionen wie Salzburg und Tirol deutlich zulegen. Hauptursachen dafür sind laut Branchenanalysen ein Mangel an jungen innovativen Hotelkonzepten, Arbeitskräftemangel sowie ein veraltetes Marketingverständnis.
- Mehrere Medien weisen auf die ungleiche Mittelverteilung und fehlende Digitalisierung im Kärntner Tourismus hin. Außerdem gibt es Sorgen über zu wenig nachhaltige Angebote, was zunehmend auch das Image der Region bei jüngeren, internationalen Gästen beschädigt.
- In Experteninterviews wird betont, wie wichtig mutige Schritte wie offene Diskussionsrunden und eine Modernisierung der Kommunikation wären, um aus dem Teufelskreis der Defensive auszubrechen und Kärnten wieder unter Österreichs Tourismus-Spitzenreiter zu bringen.