Wer in den letzten Jahren dachte, das große Knallen zu Silvester sei ein aussterbendes Ritual, der wird mittlerweile eines Besseren belehrt. Mit der Pandemie gab es ein paar kurze Verschnaufpausen; 2022 lag die Menge der nach Deutschland importierten Feuerwerkskörper bei knapp 10.000 Tonnen – fast bescheiden. Aber 2023 holte man gewaltig nach: 40.000 Tonnen Raketen, Böller und Co. wurden ins Land geschafft, ein Branchenrekord jagte den nächsten. Im Jahr 2024 verschwanden unglaubliche 197 Millionen Euro in den Himmel, während Glitzer, Rauch und Lärm die Nacht füllten – ein Zuwachs um rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Aber das Erstaunliche: Drei Viertel der Menschen in Deutschland würden auf privates Feuerwerk verzichten – viele treiben dabei Sorgen um Tiere und Umwelt um. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald setzt hier an und ruft erneut dazu auf, Silvester nicht in die Luft zu jagen, sondern einen Baum zu spenden. Eine Aktion, die nicht nur ein Symbol, sondern tatsächlich praktische Hilfe für die Natur ist.
Was manche ausblenden: Feuerwerk bedeutet eben nicht nur Spaß. Feinstaub und Gifte fliegen genauso in die Luft, setzen sich auf Fensterbänken ab und landen letztlich in unseren Lungen. Atemwege, vor allem von Kranken und Kindern, haben eine denkbar schlechte Nacht. Tiere – ob Haustier oder Wildlebewesen – wissen mit dem lauten Spektakel überhaupt nichts anzufangen. In Panik geraten sie, flüchten, verlieren manchmal völlig die Orientierung. Es gibt Fälle, wo Wildvögel ihre Nester verlassen oder Jungtiere im Schreck zu Tode kommen. Ein Gänsegeier, der eigentlich für sein ruhiges Gemüt bekannt ist, hatte während eines Feuerwerks plötzlich einen Puls von 170 – normal sind 50 Schläge!
Die Initiative "Bäume statt Böller" setzt deshalb ein Zeichen: Statt kurzer Knallerei können Bäume gepflanzt werden. Die Gründe liegen auf der Hand. Bäume sind nicht bloß Deko, sondern filtern Feinstaub, bieten Schutz und sind gerade im städtischen Raum für das Mikroklima unentbehrlich. Im Stadtpark kann die Staubkonzentration im Vergleich zum Zentrum auf ein Sechstel sinken – dank grüner Blätter. Und moderne Alternativen gibt’s auch: Lasershows oder Drohnenformationen sind mindestens genauso spektakulär, nur wesentlich rücksichtsvoller.
Wer jetzt skeptisch zuckt: Manchmal hilft ein bisschen Mut zum Wandel. Traditionen können sich verändern, ohne dass es an Gemeinschaftsgefühl oder Magie fehlt. Die SDW, ein über 75 Jahre alter Verband mit tausenden Engagierten, informiert regelmäßig über die Folgen von Feuerwerk – und bietet jedem die Chance, aus jährlicher Routine etwas Gutes zu machen.
Das alljährliche Silvesterfeuerwerk boomt stärker denn je, doch Umwelt- und Tierschutz rücken zunehmend in den Fokus: 76 Prozent der Deutschen könnten laut Umfragen auf privates Feuerwerk verzichten, viele aus Sorge um Tier- und Umwelt. Die Aktion "Bäume statt Böller" der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ruft dazu auf, mit einer Baumspende statt Raketen einen nachhaltigen Beitrag für das Klima zu leisten und zugleich Feinstaub, Schwermetalle und Lärm zu reduzieren, die Mensch und Tier schädigen. Aktuelle Berichterstattung betont, dass innerstädtische Luft durch Feuerwerk sogar kurzfristig so belastet werden kann wie sonst nur im dichten Straßenverkehr, während Wildvögel nachweislich in der Silvesternacht monatelang Energie verlieren. Neuere Schlagzeilen beschäftigen sich zudem verstärkt mit Alternativen wie Laser- und Drohnenshows – ein Thema, das gerade in Großstädten und Naturschutzgebieten heiß diskutiert wird.