Virtuelle Realitäten und Unternehmergeist: Europas Sprungbrett im Gesundheitswesen

St. Pölten – Die Fachhochschule St. Pölten ist stärker als je zuvor in ein innovatives EU-Projekt eingebunden. 'LEAPXR' – das sind 16 Partner quer durch Europa, die XR-Technologien und Entrepreneurship-Bildung verschmelzen wollen. Gesundheit, Forschung, Start-ups – es geht um nicht weniger als die Zukunft digitaler Gesundheitsausbildung.

heute 10:32 Uhr | 6 mal gelesen

Der Gesundheitssektor befindet sich wohl an einem Wendepunkt – nicht nur wegen steigender Pflegebedarfe und chronischer Erkrankungen. Virtuelle und erweiterte Realitäten (XR) schieben sich als Hoffnungsträger ins Rampenlicht, wo klassische Ausbildungen an ihre Grenzen stoßen. Das frische Forschungsprojekt LEAPXR spannt jetzt den Bogen zwischen digitaler Technik und Unternehmertum: Gegenwart trifft Vision.

Die Hochschule St. Pölten bringt ihr Know-how bei digitaler Lehre und interdisziplinären Projekten ein. Sie setzt sich damit, ein bisschen wie eine lokale Innovationskeimzelle, dafür ein, XR-Lösungen in die Gesundheitsausbildung hineinwachsen zu lassen.

Einen eigenen Podcast hat das Konsortium übrigens auch – die Stimmen ihrer Episode zum Start (zu hören auf Spotify) sind mehr als nur Programmmusik. Die Macherinnen und Macher berichten direkt aus dem Maschinenraum von LEAPXR: über offene Ziele und den gewissen Erfindergeist, der sie antreibt.

Vanessa Leung, Forscherin an der FH St. Pölten, sagt dazu: 'Trainingssituationen sind nie identisch. Mit XR holen wir das Training ins individuelle Jetzt, reagieren – je nach Bedarf – auf die psychophysische Verfassung. Mal beruhigend, mal pushend. Und genau da schlägt XR den Bogen zur Personalisierung.'

Projektleiterin Anne Marie Penders hebt den interdisziplinären Faden hervor: 'LEAPXR sitzt dort, wo Innovation, Unternehmertum und Technik zusammenrücken. XR wird demnächst quasi Standard in Lehre sowie im Gesundheitshandwerk sein.'

Warum so viel Aufbruch? Komplizierte medizinische Situationen und Pflegeroutinen lassen sich per Simulationen viel tiefer verstehen – sogar anpassen. Für die Ausbildung ein Quantensprung. Dazu: Teamarbeit und Forschung gehen mit XR-Tools über jede Distanz, was am Arbeitsmarkt heute kaum wegzudenken ist.

LEAPXR will mehr als Lehre auf dem neuesten Stand: Die gegründete XR-Infrastruktur steht nicht nur Hochschulen, sondern auch Start-ups und etablierten Unternehmen offen. Mit erfahrenen Partnern baut das Team eine Art europäischen Treffpunkt für XR und Health-Tech auf, inklusive Trainingsmodellen, die schon auf anderen EU-Vorzeigeprojekten fußen.

Gut zu wissen: Über eine Million Euro Förderung fließen aus EU-Töpfen (EIT Higher Education Initiative), damit LEAPXR Talente anzieht, Europa vernetzt und den digitalen Innovationsmotor ölt. Die FH St. Pölten bleibt damit nicht nur Mitläufer, sondern wichtiger Impulsgeber in Österreich und Europa.

Am Projekt wirken neben St. Pölten Hochschulen und Partner aus den Niederlanden, Belgien, Lettland, Deutschland, Finnland, Portugal, Rumänien, Albanien und Griechenland – geballte europäische Power, um ein neues Level für XR und Unternehmergeist zu schaffen.

Zwischenfazit? Vielleicht ein Forschertraum mit sehr realen Chancen für das Gesundheitswesen – und ein Prüfstein dafür, wie menschlich Technik werden kann.

Mehr Informationen finden Sie auf der Projektwebsite (https://www.leapxr.eu/) und im LEAPXR-Podcast.

Bonus: Die FH St. Pölten spricht sich wie viele Fachhochschulen in Österreich dafür aus, endlich ein eigenes Promotionsrecht zu erlangen – nicht nur, um mit den Universitäten gleichzuziehen, sondern Innovationen wirklich heimatnah und umzusetzen. Die starke Verflechtung mit Unternehmen und die Fokussierung auf digitale Schlüsselfelder könnten dabei ein handfestes Argument sein.

LEAPXR, ein fortschrittliches internationales Projekt mit Beteiligung der FH St. Pölten und 15 weiteren Partnerinstitutionen in Europa, zielt darauf ab, die Gesundheitsausbildung durch den Einsatz von Extended Reality (XR) grundlegend zu verändern. Im Kontext einer alternden Bevölkerung und steigender chronischer Erkrankungen bietet XR nicht nur realitätsnahe Simulationen in der Lehre, sondern ermöglicht auch den Aufbau eines Innovations-Ökosystems – Unternehmensgründung und Forschung wachsen so eng zusammen. Neu hinzugekommen in den letzten Stunden ist etwa, dass die Projektpartner bereits erste Pilot-Trainingsszenarien in verschiedenen Ländern erproben und auf eine Einbindung in bestehende Ausbildungsprogramme drängen, wobei der Zugang zu XR-Infrastruktur besonders für Start-ups als 'Game-Changer' betont wurde.
Weitere Internetrecherche (Stand: 28.06.2024) ergab: In vergleichbaren Initiativen zeigt sich laut Quelle: [Der Spiegel], dass die räumliche Nähe von Gesundheitsanbietern und Tech-Innovatoren maßgeblich die Entstehung praxisnaher Lösungen beschleunigt; mehrere große Medizintechnik-Konzerne setzen neuerdings verstärkt auf XR-Training für Chirurg:innen.
Darüber hinaus berichtet Quelle: [Süddeutsche Zeitung] von dringenden Forderungen nach mehr Innovationsförderung im Gesundheitsbereich, speziell für Pflegepersonal, das zunehmend von XR-gestützten Simulationen profitieren könnte. Ein dritter Artikel auf Quelle: [Frankfurter Allgemeine Zeitung] unterstreicht, wie EU-Förderprogramme wie LEAPXR dazu beitragen, dass auch strukturschwächere Regionen Innovationshubs entwickeln und damit neue Talente anziehen.

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