Das TV-Format „Die Geissens: Traumjob Prinzessin“ lässt Kandidatinnen um die Rolle der Prinzessin des kuriosen Fürstentums Seborga kämpfen, moderiert vom Jetset-Paar Carmen und Robert Geiss, Fürstin Nina und Etikette-Experte Sascha Lilic. Neben unterhaltsamen Ausrastern, Tanzdarbietungen und eher fragwürdigen Vorstellungen von höfischem Benehmen liegt der Fokus auf echten Herausforderungen: Wer überzeugt mit natürlicher Würde, Stil und diplomatischem Geschick? Im Kern parodiert die Show die Sehnsucht nach Glanz und Glamour, setzt aber zugleich einen Spiegel vor: In einer Zeit, in der Reality-TV oft für Oberflächlichkeiten und mediale Dauerbeschallung steht, bleibt offen, ob Kandidatinnen überhaupt an den Anforderungen wachsen können – oder ob das Konzept die Lächerlichkeit des modernen Märchenprinzessinnen-Traumes enthüllt. Ergänzt um aktuelle Recherchen: Auch in den aktuellen Medien wird das Format teilweise kritisch betrachtet: Die Süddeutsche schreibt über das wachsende Interesse an Fake-Adel und inszenierter Amazonen-Romantik, während die taz einen Zusammenhang zwischen Reality-TV und neuen Geschlechterrollen diskutiert – oftmals bleiben die Zuschauer aber ratlos zurück, ob das alles Satire oder pure Selbstinszenierung ist. Laut Spiegel nimmt die Sendung klassische Märchenmotive augenzwinkernd auf, lässt aber keine tiefere Reflexion über Statusdenken und Identität zu, da das Format stets auf Sensation getrimmt bleibe.