Filmpolitik in Deutschland: Kinos im Wandel – Versprechen, Forderungen und Hoffnungen

Zum 130. Jubiläum des deutschen Kinos stellt Kulturstaatsminister Wolfram Weimer stärkere Unterstützung für den Filmsektor in Aussicht – doch die Branche drängt auf konkrete Maßnahmen statt bloßer Ankündigungen.

03.11.25 11:51 Uhr | 15 mal gelesen

Wolfram Weimer, aktuell als Kulturstaatsminister unterwegs, hat in einem Interview mit der Rheinischen Post klargemacht: Die deutsche Bundesregierung will dem Filmstandort Deutschland mehr Kraft verleihen und ihn für kommende Herausforderungen wappnen. Weimer betont, dass der Bund Kinos bereits auf unterschiedliche Art fördert, und sieht auch in den Ländern unverzichtbare Partner. Ein kleines Augenzwinkern gönnte sich Weimer übrigens auch: "Kino ist auch nach 130 Jahren pure Magie." Ja, das klingt erstmal wie ein Werbeslogan, aber irgendwie trifft es den Kern. Trotzdem steht die Branche mit kritischer Stimme daneben. Christine Berg vom Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) bringt es schnörkellos auf den Punkt: Viel angekündigt, aber faktisch nichts an Förderung angekommen. Ihr Wunsch ist kein zartes Flüstern, sondern eher eine laute Forderung an die Politik: Ein verlässliches und ordentlich ausgestattetes Investitionspaket muss her – und zwar für die nächsten Jahre. Aufgefrischte, modern renovierte Kinos, sagt sie, verkaufen nachweislich bis zu 30 Prozent mehr Tickets. Klingt plausibel, aber viele Häuser können solche Renovierungen ohne echte Unterstützung nicht stemmen, gerade unter dem Nachklang der Pandemie. Die Branche möchte letztlich wieder mehr Tickets an den Mann und die Frau bringen – nicht aus Gemütlichkeit, sondern weil niemand dauerhaft am Tropf staatlicher Subventionen hängen will. 2024, schätzt Berg, werden die deutschen Kinos mit weit über 90 Millionen Besuchern rechnen dürfen. Noch gibt es also Hoffnung zwischen roten Plüschsesseln und Popcornduft. Aber mahlen die politischen Mühlen schnell genug? Man hätte da so seine Zweifel.

Die Debatte um die Zukunft des Filmstandorts Deutschland ist aktuell – und durchaus kontrovers. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer betont die Bedeutung von Kinos und kündigt Unterstützungsmaßnahmen an, doch Branchenvertreterinnen wie Christine Berg pochen auf konkrete Investitionsprogramme und kritisieren fehlende Umsetzungen bisheriger Versprechen. Laut Recherchen großer Tageszeitungen steht die Film- und Kinolandschaft nach wie vor unter Druck durch Pandemiefolgen, gestiegene Betriebskosten und wachsende Konkurrenz durch Streamingdienste; tatsächlich fordern auch schon mehrere Bundesländer eigene Förderinitiativen und machen sich über die Modernisierung der Kinos Gedanken – einige fördern gezielt nachhaltige Umbauten oder erneuerbare Energiequellen (etwa Rheinland-Pfalz, Bayern, NRW). Die Notwendigkeit einer deutlich erhöhten Förderung wird bundesweit diskutiert, etwa auch bei den Internationalen Filmfestspielen, wo Filmschaffende und Kinobetreiber auf die kulturelle und regionale Bedeutung der Lichtspielhäuser hinweisen. Überdies berichten Medien darüber, wie auch die Digitalisierung der Kinos und die Förderung von Filmen mit Diversitätsschwerpunkt in den politischen Fokus geraten sind.

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