Forderung: Klimarisiken sollen im Nationalen Sicherheitsrat priorisiert werden

Vertreter von Union und Grünen mahnen, die wachsenden sicherheitspolitischen Risiken durch den Klimawandel im Nationalen Sicherheitsrat umfassend zu berücksichtigen.

26.09.25 14:51 Uhr | 141 mal gelesen

Roderich Kiesewetter, Bundestagsabgeordneter der CDU, betont gegenüber dem 'Handelsblatt', dass es fahrlässig wäre, den Klimawandel lediglich als Umweltthema zu begreifen. Er verweist darauf, dass Klimaveränderungen bestehende Spannungen verschärfen und Fluchtbewegungen auslösen können. Kiesewetter fordert daher, im zukünftigen Nationalen Sicherheitsrat (NSR) Fachwissen rund um Klimafolgen fest zu verankern. Auch Konstantin von Notz, Vizechef der Grünen-Fraktion, kritisiert die bisherige Haltung der Bundesregierung zum Thema. Er erinnert an Einschätzungen des Bundesnachrichtendienstes (BND), die vor den sicherheitsrelevanten Auswirkungen der globalen Erwärmung warnen, und verlangt, diese Erkenntnisse strukturell im NSR unterzubringen. Ottmar Edenhofer, renommierter Klimaökonom und Präsident des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, fordert im selben Zusammenhang, dass Deutschland dem Klimawandel als geopolitischer Herausforderung mehr Aufmerksamkeit schenken müsse und der NSR daher Klimaexpertise benötige.

Union und Grüne betonen gemeinsam, dass der Klimawandel für Sicherheitspolitik relevant ist und daher im Nationalen Sicherheitsrat (NSR) berücksichtigt werden muss. Wissenschaftliche Erkenntnisse, wie sie vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung vorgelegt werden, unterstreichen die Bedeutung, Expertise zum Klimawandel unmittelbar in sicherheitspolitisches Handeln einzubinden. Inzwischen zeigen zahlreiche Studien, dass Extremwettereignisse weltweit zu Migration, Ressourcenknappheit und geopolitischen Spannungen beitragen – daher prüfen andere europäische Länder bereits, wie Klimarisiken institutionell besser berücksichtigt werden können.

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