Die Kritik von Felix Banaszak spitzt sich darauf zu, dass die Bundesregierung eigene Klimaziele konterkariert, wenn sie einerseits nationale Ausnahmen oder Verzögerungen bei Kohleausstieg, E-Mobilität oder Entwaldung verteidigt, gleichzeitig aber bei internationalen Klimaverhandlungen auf ehrgeizige Maßnahmen drängt. Die Glaubwürdigkeit Deutschlands als Vorreiter in der Klimapolitik leidet darunter, weil Aktionen wie die Abschwächung der EU-Entwaldungsrichtlinie und die kontinuierliche Sorge um fossile Energie in der Innenpolitik ein widersprüchliches Bild abgeben. Neuere Hintergrundberichte greifen diese Dilemmata auf: so wächst z.B. in Berlin und Brüssel die Sorge, dass die deutsche Uneinigkeit dazu beiträgt, globale Klimaziele aus dem Blick zu verlieren, und dass gerade die deutschen Industriesektoren Lobbyarbeit gegen ehrgeizigere europäische Anforderungen machen. Hinzu kommt die zunehmende Kritik am deutschen Ausstiegstempo beim Verbrennungsmotor und die Kontroverse um die anstehende Reform des Klimaschutzgesetzes. Auch innerhalb der Koalition sorgen diese Themen regelmäßig für Konflikte, während laut Medienberichten Deutschlands neuerliches Zögern vor allem bei den internationalen Partnern Misstrauen sät.
23.11.25 11:39 Uhr