Habecks scharfe Kritik an Klöckner und Söder

Robert Habeck (Grüne) äußert deutliche Vorbehalte gegen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und CSU-Chef Markus Söder – und kündigt seinen Abschied aus dem Bundestag an.

25.08.25 17:46 Uhr | 3 mal gelesen

In einem Interview mit der "taz" wirft der ehemalige Vizekanzler Robert Habeck Bundestagspräsidentin Julia Klöckner vor, sie könne ihr Amt nicht objektiv ausüben. Er kritisiert Klöckner dafür, die Gesellschaft durch bewusste Polarisierung zu spalten und sieht ihre Berufung als fehlerhafte Entscheidung. Dass Klöckner das Zeigen der Regenbogenflagge im Bundestag untersagte, bewertet Habeck als inszenierten Kulturkampf, der gesellschaftliche Gräben vertieft. Auch Markus Söder erhält eine Spitze: Habeck hält dessen öffentlichkeitswirksame Aktionen, wie Selfies mit Fleischwaren, für substanzlose Ablenkungsmanöver, durch die wichtige politische Themen vernachlässigt werden. Am selben Tag gab Habeck bekannt, zum 1. September sein Mandat niederzulegen und eine mehrjährige wissenschaftliche Tätigkeit an internationalen Instituten aufzunehmen, darunter das Dänische Institut für Internationale Studien in Kopenhagen und die Universität Berkeley.

Robert Habeck kritisiert scharf die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, insbesondere hinsichtlich ihrer Rolle bei der Debatte um Regenbogenflaggen, und sieht in ihren Entscheidungen gezielte gesellschaftliche Spaltung. Seine Vorwürfe richten sich auch gegen Markus Söder, dessen medienwirksame Provokationen er als Ablenkungen von dringenden politischen Aufgaben versteht. Ergänzend dazu: Online haben sich die politischen Fronten zum Thema Regenbogenflagge und Neutralität im Bundestag weiter verhärtet – viele Politiker innen und Aktivist innen fordern eine offenere Symbolpolitik für Diversität (Quellen: „Spiegel“, „Zeit“, „FAZ“). Klöckner verteidigt weiterhin ihre Entscheidung mit Verweis auf das Neutralitätsgebot, während sie Fahrten zur EM mit dem Bundestagspräsidentenamt laut oppositionellen Stimmen als „Showpolitik“ für das konservative Lager nutzt. In den letzten 48 Stunden legten die Parteien neue Positionspapiere vor, die entweder die Eigenständigkeit des Parlaments stärken oder mehr Pluralität durch sichtbare Vielfalt anstreben.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut der FAZ dauert die Debatte um Symbolpolitik im Bundestag an: Während Klöckner erneut ihr Verbot der Regenbogenflagge verteidigt und auf ihren Amtseid zur Neutralität verweist, kritisieren Ampel-Fraktionen die Entscheidung als Zeichen mangelnder Modernität. Neben der Fahnenfrage sei laut Verfassungsexperten generell zu klären, wie weit politische Symbole im Parlament gehen dürften (Quelle: FAZ).

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass sich die Diskussionen zugespitzt haben: Während Klöckner die Loyalität aller Abgeordneten über politische Zeichen zu stellen versucht, wächst auch parteiübergreifend Widerstand – insbesondere Jüngere drängen auf eine Modernisierung der Parlamentskultur und fordern Platz für gesellschaftliche Vielfalt. Die CSU wolle indes das Neutralitätsprinzip auch gegen künftige Symbolanträge durchsetzen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Laut Spiegel Online mehren sich Stimmen, die sagen, die eigentlichen Probleme blieben durch symbolbeladene Debatten im Bundestag auf der Strecke. Mehrere Abgeordnete beklagen, solche Kulturkämpfe lenkten zu sehr von Sacharbeit ab, und mahnen an, sich wieder mehr mit sozialen und wirtschaftlichen Reformen zu beschäftigen. Zudem wurde bekannt, dass einige Nachfolgeparteien gezielt Ansätze für mehr Diversität im politischen Alltag prüfen (Quelle: Spiegel).

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