Bei seinem Auftritt beim TV-Sender „Welt“ hat Dittrich deutlich gemacht: Populismus ist eine Gefahr – nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die wirtschaftliche Dynamik. Werte wie Integration, Offenheit, Vielfalt und die unerschütterliche Bindung an das Grundgesetz bilden für ihn die Säulen wirtschaftlicher Stärke. "Wir Handwerker sind keine Partei, sondern ein Abbild der Gesellschaft – mit Menschen aus allen Richtungen und Überzeugungen", betonte er, und unterstrich, dass Verbände wie das Handwerk zu allen politischen Spektren denselben Abstand wahren müssten. Diskussionen über parteipolitische Brandmauern sieht Dittrich klar außerhalb der Aufgabe von Wirtschaftsvertretern: "Wir müssen uns fragen: Wer arbeitet für die Wirtschaft und bringt sie voran? Uns geht es um Haltung, nicht um Parteinahme."
Besonders wichtig ist dem Präsidenten die unverhandelbare Loyalität zum Grundgesetz. Ob die AfD in dieser Hinsicht problematisch sei oder nicht, will Dittrich ausdrücklich nicht als Aufgabe des Handwerksverbands verstanden wissen – dafür seien Verfassungsschutz und Justiz zuständig, nicht Wirtschaftsvertretungen. Die Verantwortung der Gesellschaft, klare Grenzen gegenüber Extremismus zu ziehen, dürfe nicht auf das Handwerk abgewälzt werden.
Fast nebenbei wirft Dittrich einen Blick auf die Ursachen für den Vormarsch des Populismus: "Viele haben Angst, hoffen auf einfache Antworten – doch das blendet die eigentliche Komplexität aus." Was das Handwerk brauche? Kreativität, eine Prise Mut und den festen Stand auf dem Boden unserer freiheitlichen Verfassung – und dazu, so scheint er zu sagen, etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit politischen Debatten.
Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, kritisiert die aktuelle Debatte über eine Brandmauer zur AfD und betont, dass solche Fragen in die politische Sphäre und nicht in die der Wirtschaftsverbände gehören. Für Dittrich ist die Treue zum Grundgesetz eine nicht verhandelbare Grundlage für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenarbeit; Populismus sieht er als strukturelles Problem, das für Handwerk und Wirtschaft schädlich ist. Neue Stimmen etwa von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) mahnen ebenfalls, dass Wirtschaftsverbände nicht politisch abdriften und ihre Rolle nicht vermischen sollen. Zudem berichten aktuelle Artikel in mehreren renommierten Medien, dass sich viele deutsche Unternehmen und Branchenorganisationen verstärkt auf die eigenen Werte und das klare Bekenntnis zum demokratischen Grundkonsens konzentrieren. Die Rolle der AfD im wirtschaftlichen Kontext bleibt umstritten: Mehrere Artikel beleuchten, dass einerseits einzelne Unternehmen politische Neutralität betonen, während andere klare Haltung und Abgrenzung fordern. Inzwischen mehren sich politische wie gesellschaftliche Stimmen, die den Umgang mit populistischen Bewegungen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nicht als Verantwortungsbereich wirtschaftlicher Interessengruppen definieren.