Bundesjustizministerin Stefanie Hubig sieht den Einsatz der Palantir-Analysesoftware in Deutschland nur unter strengen rechtlichen und verfassungsrechtlichen Bedingungen als vertretbar. Hauptsorgen betreffen Datenschutz, die mögliche Weitergabe sensibler Daten an ausländische Akteure sowie Abhängigkeiten von einzelnen Unternehmen im Sicherheitsbereich. Aktuelle Debatten in Deutschland spiegeln eine generelle Zurückhaltung wider, wenn es um US-Software im sicherheitspolitischen Kontext geht, wobei auch Beispiele aus Hessen und Hamburg zeigen, dass der Rahmen für derartige Analysen eng gesteckt ist und richterliche Kontrolle sowie Transparenz eine zentrale Rolle spielen. In den letzten Tagen wurde zudem in mehreren Medien darüber berichtet, dass im Zusammenhang mit Polarisierung und Digitalisierung der Polizei vermehrt ethische, rechtliche und technische Fragen zum Einsatz von Analyse-Tools diskutiert werden. Fachleute fordern zusätzlich unabhängige Überprüfungen von Software-Lösungen wie Palantir, um sowohl die Effektivität als auch den Datenschutz sicherzustellen.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Auf spiegel.de wird berichtet, dass die Diskussion um Palantir-Software nicht nur datenschutzrechtliche Bedenken hervorruft, sondern auch die Frage nach der politischen Kontrolle über die eingesetzte Technologie immer stärker in den Fokus rückt. Dabei gibt es Forderungen nach mehr Transparenz bei Vergabe und Betrieb sicherheitsrelevanter Software, um das Vertrauen in die staatlichen Akteure zu stärken, und nach noch klareren gesetzlichen Schranken für die Datenanalyse. Quelle: Der Spiegel
Die süddeutsche.de beleuchtet in einem ausführlichen Artikel, wie insbesondere in Bundesländern mit bisherigen Palantir-Einsätzen in Polizei und Verfassungsschutz die Praxiserfahrungen kritisch evaluiert werden. Datenspeicherung, Zugriffsbeschränkungen und die Definition schwerwiegender Straftaten bleiben dabei die sensibelsten Streitpunkte im politischen Diskurs der vergangenen zwei Tage. Quelle: Süddeutsche Zeitung
In der FAZ ist nachzulesen, dass neben datenschutzrechtlichen Aspekten auch verstärkt die Gefahr der unkontrollierten Algorithmen-Nutzung thematisiert wird. Experten äußern in Interviews die Sorge, dass automatisierte Voranalysen menschliche Entscheidungen zu stark beeinflussen und eine vorschnelle Kriminalisierung Einzelner begünstigen könnten. Quelle: FAZ