„Wenn immer nur das erste, was einfällt, das Streichkonzert bei den Jobs ist, dann macht sich die Branche das Leben selber schwer“, betont Christiane Benner, die erste Vorsitzende der IG Metall, im Interview mit der Funke Mediengruppe. Viel eher – so ihre klare Erwartungshaltung – sollten die hochdotierten Entscheider wirklich mal Mut zu Innovationen zeigen. Sonst, so Benner fast schon bissig, müsse man überlegen, ob nicht diese Manager sich einen anderen Beruf suchen sollten. Die Zahlen machen ihre Sorge greifbar: Nach einer aktuellen EY-Studie sind im letzten Jahr rund 50.000 Jobs in der Autobranche verloren gegangen – erschreckende 7 Prozent weniger Arbeitsplätze. Einmal innehalten, durchatmen, nachdenken – und dann handeln. Aber eben nicht reflexhaft und ohne Rücksicht auf die Leute, die den Laden am Laufen halten. 
Die Kritik der IG Metall spiegelt die wachsende Unsicherheit in Deutschlands Schlüsselindustrie wider, denn die Umbruchsituation – elektrischer Wandel, Digitalisierung und internationale Konkurrenz – fordert Unternehmen enorm heraus. Während viele Konzerne auf Kostensenkung durch Personalabbau setzen, weist die Gewerkschaft darauf hin, dass innovative Ansätze für neue Geschäftsfelder und Beschäftigung dringend nötig wären; andernfalls drohen nicht nur soziale Brüche, sondern auch ein nachhaltiger Wettbewerbsverlust. Neuere Stimmen betonen, dass die Zukunft der deutschen Autobranche maßgeblich davon abhängen wird, ob Management mutige, nachhaltige Strategien entwickelt und nicht in „alten Reflexen“ verharrt.