Inflation in Deutschland nimmt erneut Fahrt auf

Die Verbraucherpreise steigen in Deutschland spürbar – Daten aus den Bundesländern deuten auf einen deutlichen Anstieg der Inflationsrate hin.

30.09.25 10:55 Uhr | 68 mal gelesen

Schon am Dienstagmorgen geben erste veröffentlichte Zahlen aus verschiedenen Bundesländern Hinweise auf einen deutlichen Anstieg der Inflation. Auch wenn die gesamtdeutsche Inflationsrate erst am Nachmittag veröffentlicht wird, ist aufgrund der Berichte aus den Ländern ein klarer Trend zu erkennen: Die Teuerung legt fast überall zu. In Nordrhein-Westfalen stieg die Inflationsrate im September auf 2,3 Prozent nach vormals 2,0 Prozent. Bayern verzeichnet einen Anstieg von 2,1 auf 2,4 Prozent, in Niedersachsen geht es von 2,2 auf 2,3 Prozent nach oben. Lediglich Sachsen meldet mit 2,2 Prozent einen konstanten Wert gegenüber dem Vormonat. Somit rechnen Experten basierend auf diesen Vorabmeldungen mit einem Anstieg der bundesweiten Inflation von 2,2 Prozent im August auf rund 2,4 Prozent im September. Die genaue Schätzung gibt das Statistische Bundesamt um 14 Uhr bekannt.

Die vorliegenden Daten aus mehreren Bundesländern deuten auf ein Ende der zuletzt abgeschwächten Inflation in Deutschland hin – bis auf Sachsen melden alle Länder steigende Inflationsraten. Wichtige Preistreiber bleiben dabei vor allem gestiegene Kosten für Energie und Lebensmittel. Experten warnen, dass die steigende Inflation mittelfristig auch die Kaufkraft der Verbraucher weiter belasten könnte. Außerdem wird diskutiert, inwiefern Energiepreisentwicklung, geopolitische Unsicherheiten sowie die jüngste Erhöhung der CO₂-Abgaben eine Rolle spielen. Zugleich wird erwartet, dass die EZB ihre Zinspolitik im Blick behalten muss, um Preisstabilität zu gewährleisten. Im internationalen Vergleich bleibt die deutsche Inflationsrate mittelfristig auf einem höheren Niveau als in vielen Nachbarländern, vor allem wegen spezieller Energieabhängigkeiten und struktureller Besonderheiten der deutschen Wirtschaft.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut Spiegel schildern aktuelle Prognosen, dass die Inflationsrate in Deutschland erstmals seit Monaten wieder deutlich gestiegen ist. Der Anstieg sei vor allem auf teurere Energiepreise und Nahrungsmittel zurückzuführen, was auch Folgen für die anhaltende Debatte um weitere Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung hat. Zudem äußern Ökonomen Zweifel, ob die aktuelle Zinspolitik der EZB ausreichend ist, um das Inflationsziel von zwei Prozent längerfristig zu erreichen. Quelle: Spiegel

Die Zeit berichtet, dass die Verbraucherpreise im September monatsübergreifend deutlich angezogen haben und insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen unter dem Preisanstieg leiden. Gleichzeitig ist eine verstärkte Diskussion um gezielte staatliche Hilfen entbrannt, wobei auch die Unterstützung für energieintensive Unternehmen auf dem Prüfstand steht. Unklar bleibt weiterhin, inwiefern ein dauerhaft hoher Preisauftrieb auf den Arbeitsmarkt und die soziale Stabilität wirkt. Quelle: Zeit

Wie die FAZ analysiert, ist die Inflationsdynamik in Deutschland vor allem durch die Entwicklung an den Energiemärkten und die neuen CO₂-Abgaben beeinflusst. Die Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen wird hinterfragt, weil Angebotsschocks nur begrenzt über die Geldpolitik kompensiert werden können. Währenddessen raten Experten dazu, stärker in den Ausbau erneuerbarer Energien und die Digitalisierung zu investieren, um langfristig die Preisstabilität zu sichern. Quelle: FAZ

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