Die diesjährigen Preisträger Mokyr, Aghion und Howitt werfen ein neues Licht darauf, wie wirtschaftlicher Fortschritt und permanenter Wandel zusammenhängen. Während Mokyr die historischen Voraussetzungen für nachhaltige technologische Erneuerung hervorhebt, geht das Duo Aghion-Howitt systematisch der Frage nach, wie Innovationen durch Veränderung und Erneuerung (‚kreative Zerstörung‘) entstehen. Ihr prägender Ansatz weist auch mit Blick auf aktuelle Debatten – etwa zum digitalen Wandel oder zur Klimawende – auf die immense Bedeutung von Innovationskraft für die Zukunftsfähigkeit moderner Volkswirtschaften hin. Nach Recherchen anderer Medien wurde in den letzten Tagen betont, dass diese Forschung auch politische Sprengkraft besitzt (etwa in Hinblick auf Ungleichheiten oder gesellschaftliche Spaltung durch technologische Entwicklung) und für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen wie Künstlicher Intelligenz oder globalen Wirtschaftsverwerfungen wegweisend sein könnte. Aus Interviews wird außerdem deutlich, dass die Preisträger sich selbst keineswegs einig sind beim Blick auf staatliche Eingriffe vs. Marktkräfte zur Förderung von Innovation – und dass Aghion und Howitt die Bedeutung von Bildungs- und Forschungspolitik immer wieder hervorheben.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Aus einem ausführlichen Artikel auf www.faz.net wird berichtet, wie die Theorien der aktuellen Nobelpreisträger weitreichende Debatten zur Rolle des Staates in der Innovationsförderung ausgelöst haben und wie insbesondere ihre Modelle zur kreativen Zerstörung aktuellen Transformationsprozessen wie Digitalisierung oder Energiewende eine theoretische Grundlage liefern (Quelle: FAZ).
Die Süddeutsche Zeitung analysiert, wie wirtschaftshistorische Perspektiven – wie sie Mokyr entwickelt hat – unerwartete Parallelen zwischen industriellen Revolutionen und der heutigen Situation entfalten, etwa im Hinblick auf technologische Umwälzungen und die Herausforderung, gesellschaftlichen Rückhalt für Fortschritt zu sichern (Quelle: Süddeutsche).
Auf www.spiegel.de wird hervorgehoben, dass die Preisvergabe einen Moment gesellschaftlicher Kontroverse markiert: Während einige die Betonung auf Disruption und technologischen Wandel als Fortschrittsschub sehen, warnen andere vor wachsenden sozialen Spannungen, die mit rapiden Innovationen einhergehen können (Quelle: Spiegel).