JU und Jusos fordern Reform der Erbschaftsteuer und Schließung von Schlupflöchern

Die Vorsitzenden der Jungen Union und der Jusos plädieren gemeinsam dafür, bestehende Steuerlücken bei der Erbschaftsteuer zu beseitigen.

04.09.25 06:55 Uhr | 4 mal gelesen

Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, forderte in einem Gespräch mit dem Magazin 'Focus', dass die Strukturen der Erbschaftsteuer reformiert und existierende Schlupflöcher beseitigt werden. Dabei betonte er, dass es nicht nachvollziehbar sei, warum Bürger mit kleinem Erbe direkt Steuern zahlen, während Wohlhabende durch rechtliche Konstruktionen die Steuerpflicht umgehen können. Winkel hob hervor, dass eine faire Besteuerung nicht davon abhängen dürfe, ob sich jemand rechtlichen Beistand aus Großkanzleien leisten kann. Auch der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer äußerte sich kritisch und wies darauf hin, dass Deutschland Jahr für Jahr durch Steuervermeidung und legale Tricks enorme Einnahmen verliere. Besonders bei der Erbschaftsteuer würden aufgrund großzügiger Ausnahmen dem Staat jährlich Milliarden entgehen.

Das Thema Erbschaftsteuer und die Diskussion um gerechte Besteuerung ist aktuell ein zentrales Feld der Finanz- und Sozialpolitik. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden in Deutschland jährlich Werte von etwa 400 Milliarden Euro vererbt – nur ein Bruchteil davon unterliegt effektiv der Steuerpflicht, da Großvermögen durch Ausnahmen und juristische Gestaltungsspielräume häufig bevorzugt werden. Vergleichbare Debatten über die Erbschaftsteuer finden auch international statt; Frankreich und Spanien etwa haben strengere Regelungen, während in Deutschland die politische Debatte zunehmend Fahrt aufnimmt, besonders im Hinblick auf die wachsende soziale Ungleichheit.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel auf SPIEGEL.de setzt sich intensiv mit der Debatte um Steuertricks und Ausnahmen für Großvermögen auseinander. Thematisiert wird unter anderem die Rolle von Steuerberatungskanzleien, politische Forderungen nach einem gerechteren Steuersystem sowie die Auswirkungen ungleicher Besteuerung auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auch die wirtschaftlichen Folgen für den Staatshaushalt und Reformansätze werden beleuchtet. Quelle: Spiegel

Süddeutsche.de berichtet ausführlich über aktuelle Vorschläge der Bundesregierung zur Reform der Erbschaftsteuer und analysiert die unterschiedlichen Positionen der Parteien. Dabei wird auch auf internationale Beispiele und volkswirtschaftliche Hintergründe eingegangen. Die Kontroverse um die steuerliche Behandlung von Betriebsvermögen steht besonders im Fokus. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Auf der Zeit.de werden die steuerpolitischen Forderungen von Jugendorganisationen sowie Expertinnen und Experten untersucht. Der Artikel geht darauf ein, wie die Politik auf wachsende Kritik an der Erbschaftsteuer reagiert und welche Bedeutung die Reform für Fragen der Generationengerechtigkeit und Vermögensverteilung hat. Zudem werden Prognosen über mögliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und die Investitionstätigkeit beleuchtet. Quelle: Die Zeit

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