Juso-Chef spricht sich gegen Reaktivierung der Wehrpflicht aus

Philipp Türmer, der Vorsitzende der Jusos, widersetzt sich den Vorschlägen aus der Union, die Wehrpflicht über Gesetzesänderungen indirekt wieder einzuführen, sollte die Bundeswehr nicht genügend Freiwillige anwerben können.

26.08.25 09:18 Uhr | 3 mal gelesen

Gegenüber den TV-Sendern RTL und ntv erklärte Türmer: „Wir lehnen jegliche verpflichtenden Komponenten und auch alle Optionen auf eine später abrufbare Wehrpflicht im Gesetz klar ab.“ Die Ampel-Koalition dürfe keine Klauseln schaffen, die einen späteren Rückgriff auf die Wehrpflicht ermöglichen. Stattdessen forderte Türmer ein Bekenntnis zur Freiwilligkeit beim Militärdienst. Nur die freiwillige Verpflichtung, gestützt durch attraktive Rahmenbedingungen, ziehe gut ausgebildete Zeit- und Berufssoldaten an, die für die Verteidigung und Abschreckung gegenüber Russland von Bedeutung seien. Ein verpflichtender Dienst, etwa mit einem Zwang für Hunderttausende junge Männer, sei laut Türmer unnötig und überzogen, zumal die meisten großen europäischen Länder auf Freiwilligenarmeen setzen.

Die Debatte über die Wehrpflicht gewinnt an Fahrt, da jüngste Berichte auf niedrige Bereitschaft bei jungen Menschen für den Dienst bei der Bundeswehr hinweisen. Die SPD-Jugendorganisation Jusos lehnt ausdrücklich jede gesetzliche Möglichkeit zur Reaktivierung der Wehrpflicht ab und verlangt stattdessen Investitionen in attraktivere Arbeitsbedingungen für Freiwillige. Nachrichtenquellen berichten zudem von parteiübergreifenden Diskussionen über die Wehrfähigkeit Deutschlands vor dem Hintergrund anhaltender sicherheitspolitischer Spannungen und warnen vor Schnellschüssen in der Gesetzgebung.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung analysiert die Reaktionen aus Politik und Gesellschaft auf die neuen Wehrpflicht-Pläne von Verteidigungsminister Pistorius und beleuchtet die unterschiedlichen Positionen in der Ampel-Koalition. Die Autor:innen heben hervor, dass eine breite politische und gesellschaftliche Debatte um Anpassungen beim Wehrdienst erforderlich sei. Einige Regierungspartner fordern zunächst bessere Bedingungen für Freiwillige, bevor neue Pflichten erwogen werden. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Die Zeit fasst den aktuellen Streit zwischen Union und SPD zusammen, wobei vor allem rechtliche und ethische Bedenken in Bezug auf einen potenziellen Zwangsdienst thematisiert werden. Der Artikel verweist auf historische Erfahrungen mit der Wehrpflicht sowie auf die Herausforderungen, die mit der Integration einer möglichen Dienstpflicht in das bestehende Wehrsystem verbunden sind. Außerdem werden auch die Sichtweisen junger Menschen auf einen verpflichtenden Militärdienst dargestellt. Quelle: Die Zeit.

Spiegel Online berichtet über die neuesten Umfrageergebnisse zur Akzeptanz einer Wehrpflicht in der Bevölkerung und gibt einen Überblick über die Pläne der Bundesregierung zur Bundeswehr-Reform. Dabei wird die aktuelle Personalsituation in der Truppe und das Interesse der jungen Generation an Militärdienst ausführlich beleuchtet. Der Beitrag diskutiert auch internationale Vergleiche, insbesondere mit den Regelungen in Nachbarstaaten. Quelle: Der Spiegel.

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