Oliver Blatt, Vorstandschef des GKV-Spitzenverbands, kritisiert die Bundesregierung scharf für das Ausbleiben sozial- und gesundheitspolitischer Reformen. Vor dem Hintergrund steigender Kosten und fehlender staatlicher Finanzierung versicherungsfremder Leistungen warnt er vor gravierenden finanziellen Folgen für das gesetzliche Krankenversicherungssystem und fordert strengere Ausgabenregeln sowie eine grundlegende Modernisierung des Gesundheitswesens durch Digitalisierung und Bündelung von Krankenhausleistungen. Neueste Recherchen zeigen zudem, dass auch andere Sozialverbände und Patientenorganisationen seit einigen Tagen verstärkt auf eine Finanzreform drängen, um Beitragserhöhungen und Leistungsabbau entgegenzusteuern. Außerdem wird in aktuellen Medienberichten beleuchtet, dass Krankenkassen neben den Kosten für Bürgergeldempfänger auch bei der Finanzierung von Präventionsmaßnahmen und Digitalisierungsvorhaben zunehmend in Schwierigkeiten geraten. Unabhängige Experten plädieren dafür, dass der Bund sich stärker finanziell engagieren und die Gesundheitsausgaben nicht einseitig den Versicherten auferlegt werden dürfen.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung analysiert in einem ausführlichen Artikel, wie die fehlende Finanzierung versicherungsfremder Leistungen zunehmend das Solidarsystem der GKV belastet, und geht darauf ein, dass Politik und Kassenvertreter seit Jahren immer wieder über eine Entlastung durch Steuermittel diskutieren, bisher aber keine Einigung erzielen konnten. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Der Spiegel berichtet detailliert über die wachsenden Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenkassen. Dabei wird betont, dass nicht nur Beitragserhöhungen drohen, sondern auch Leistungen für Patienten gekürzt werden könnten, wenn keine politischen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. (Quelle: Spiegel)
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung erläutert in einem aktuellen Beitrag die Forderungen von Sozialverbänden und Krankenkassen nach einer umfassenden Reform des Finanzierungssystems und hebt hervor, wie die Digitalisierung und der demografische Wandel als Haupttreiber der Kostendynamik gelten. (Quelle: FAZ)