Juso-Chef Türmer warnt vor höherem Rentenalter: Kritik und Reformvorschläge

Philipp Türmer, der Vorsitzende der Jusos, spricht sich vehement gegen eine generelle Erhöhung des Renteneintrittsalters aus.

25.11.25 05:02 Uhr | 28 mal gelesen

„Gerade von Menschen mit körperlich schweren Jobs zu verlangen, länger zu schuften, ist letzten Endes nichts anderes als eine versteckte Rentenkürzung“, betonte Türmer im Podcast Berlin Playbook von POLITICO. Er sieht es als gerecht an, dass gesunde Menschen freiwillig länger arbeiten können – eine Option, die der Staat durchaus fördern darf. Doch die Vorstellung, die Altersgrenze für alle anzuheben, lehnt er strikt ab. Gleichzeitig plädiert er für eine fundamentale Rentenreform: Wachstum und Beschäftigung stärken, aber noch wichtiger sei es, endlich sämtliche Berufsgruppen – Beamte, Selbstständige, Politiker – ins Rentensystem einzubeziehen, damit auch hohe Einkommen ihren fairen Beitrag leisten. Außerdem fordert Türmer, Kapitaleinkommen zur Finanzierung der Sozialkassen heranzuziehen – nicht nur für die Rente, sondern ebenso für das Gesundheitssystem, das unter ähnlichen Problemen leidet. In der Debatte um sinnvolle Rentenpolitik spart er nicht mit Kritik an den Vorschlägen der Jungen Union: kurze Einsparungen bringen wenig, stattdessen ist seiner Meinung nach ein echter Neustart nötig, damit die jungen Generationen irgendwann auch von ihrer Rente leben können.

Im Kern verweigert sich der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer klar einer Anhebung des Renteneintrittsalters. Sein Hauptargument: Menschen in körperlich fordernden Berufen würden dadurch faktisch benachteiligt. Stattdessen fordert er eine Rentenreform, die auf Solidarität setzt – alle Berufsgruppen und auch Kapitaleinkommen sollen beitragen. Neben Kapitaleinkommen sieht er die Einbeziehung von Selbstständigen, Beamten und Politikern als dringlich an, damit die Finanzierungsbasis der Rente insgesamt breiter wird. In aktuellen Diskussionen betont Türmer damit eine Gerechtigkeitslücke und positioniert sich gegen eine reine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Weitere Recherchen zeigen: Die Debatte um das Rentensystem flammt politisch und gesellschaftlich immer wieder auf – erst vor kurzem meldeten sich auch Stimmen von Ökonomen, die neben Beitragszahler-Erweiterungen innovative Lösungen wie eine Aktienrente ins Spiel bringen. Laut Bundesarbeitsministerium ist der Anteil der Menschen, die bereits heute nicht bis zum regulären Rentenalter arbeiten können, übrigens besonders unter Geringverdienenden und in Pflegeberufen hoch. Die Forderung nach einer Rentenreform liegt also auf dem Tisch, doch die Fronten sind verhärtet und schnelle Lösungen nicht absehbar.

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