Katarina Witt gilt als eine der größten Eiskunstläuferinnen aller Zeiten, ihr Werdegang spiegelt auf eindrückliche Weise die komplexen Beziehungen zwischen Ostdeutschland und dem Westen wider. Ihre sportlichen Erfolge und ihr Image dienten der DDR-Führung ebenso wie dem internationalen Glanz – doch sie war nie nur Propagandafigur, sondern immer auch eine Frau mit eigenem Kopf und Wünschen. Die ZDF-Doku beleuchtet Witts Balanceakt zwischen Anpassung, Glamour, Überwachung und Eigenständigkeit – und erinnert daran, dass Sportler:innen aus autoritären Systemen oft unglaublich vielschichtige Biografien haben. Hinzu kommt: Titel wie „schönstes Gesicht des Sozialismus“ sagen wenig darüber aus, wie einsam (oder beobachtet) sich jemand fühlen kann, der zwischen zwei Welten pendelt. Interessant ist, wie sie nach der Wende nicht etwa abstürzte, sondern sich international neu erfand: als Sportlerin, Moderatorin und sogar als Playboy-Covermodel – das verkauft sich bis heute rekordverdächtig gut. In aktuellen Berichterstattungen wird Katarina Witt häufig als Symbolfigur nicht nur für sportlichen, sondern auch gesellschaftlichen Wandel genannt. Laut SPIEGEL wird in der neuen Doku deutlich, wie sehr sie ihre persönliche Freiheit gegen politische wie private Kosten abwägen musste. Die Süddeutsche Zeitung betont zudem, dass Witt heute als Brückenbauerin zwischen Ost und West agiert und regelmäßig zu deutsch-deutschen Themen kommentiert.