Katharina Dröge kontert Habecks Gesellschaftsanalyse

Die Co-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, hat sich kritisch zu Robert Habecks Einschätzung über das Fehlen einer gesellschaftlichen Mitte in Deutschland geäußert.

04.09.25 13:19 Uhr | 93 mal gelesen

Katharina Dröge betonte in einem Interview mit dem 'Spiegel', dass gerade in Zeiten zunehmenden Populismus die Grünen die Verantwortung tragen, die gesellschaftliche Mitte zu bewahren und zu verteidigen. Sie hält Habecks These, es gebe keine gesellschaftliche Mitte mehr, sondern nur noch einzelne Gruppen mit unterschiedlichen Interessen, für zu pessimistisch. Dröge sieht weiterhin zentrale, geteilte Werte in der deutschen Bevölkerung, darunter ein Bekenntnis zur Demokratie und einem sozialen Sicherheitssystem als verbindende Mitte. Anders als Habeck, der eine Leerstelle – genannt 'Merkel-Lücke' – im politischen Zentrum sieht, findet Dröge die Annahme falsch, die CDU bestimme die Definition der Mitte. Statt sich auf ein liberal-konservatives Publikum zu konzentrieren, will Dröge eine progressive, soziale Mitte stärken, beispielsweise durch stärkere Besteuerung der Reichen zur Finanzierung von sozialen Leistungen wie Kita-Plätzen.

Dröge widersprach den strategischen Überlegungen von Robert Habeck, indem sie betonte, dass es in Deutschland weiterhin eine starke gesellschaftliche Mitte gebe, die durch gemeinsame Werte wie Demokratie und soziale Absicherung geprägt sei. Sie kritisiert die Vorstellung, die CDU alleine würde die politische Mitte definieren, und plädiert für eine linke Mitte mit einem Fokus auf mehr Gerechtigkeit, beispielsweise durch höhere Besteuerung von Wohlhabenden zur Finanzierung öffentlicher Angebote. Aktuelle Debatten innerhalb der Grünen spiegeln eine größere Spannbreite innerhalb der Partei wider: Während einzelne Stimmen wie Habeck eine Zersplitterung der Gesellschaft sehen, drängen andere, wie Dröge, auf die Bewahrung und Neuinterpretation verbindender Werte. Weitere Recherche zeigt, dass das Thema politische Mitte und gesellschaftlicher Zusammenhalt auch außerhalb der Grünen breit diskutiert wird. Populistische Tendenzen und zunehmende politische Polarisierung in Deutschland werden häufig als Gefahr für das gemeinsame Wertefundament gesehen. Öffentliche Umfragen und Analysen belegen zudem, dass Themen wie soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Demokratievertrauen weiterhin von einer Mehrheit der Bevölkerung getragen werden.

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