Hälfte der HR-Manager befürwortet wöchentliche Arbeitszeit-Obergrenze

Laut einer aktuellen Umfrage begrüßen rund die Hälfte der deutschen Unternehmen, dass die Bundesregierung künftig wöchentliche statt tägliche Arbeitszeitgrenzen einführen möchte.

04.09.25 13:19 Uhr | 81 mal gelesen

Eine Befragung von Randstad und dem Ifo-Institut unter 538 Personalverantwortlichen, über die auch der 'Spiegel' berichtet, zeigt, dass viele Unternehmen die Umstellung auf Wochenarbeitszeiten vor allem wegen der erwarteten höheren Flexibilität unterstützen. Besonders Unternehmen mit Vertrauensarbeitszeitmodellen sprechen sich mit 60 Prozent dafür aus, während von Unternehmen mit festen Arbeitszeiten nur 42 Prozent zustimmen. Acht Prozent sehen die Pläne jedoch kritisch und sorgen sich um die Belastung der Mitarbeiter sowie organisatorische Herausforderungen. Weitere 31 Prozent der HR-Verantwortlichen bleiben neutral, elf Prozent halten das Thema für ihre Betriebe aktuell nicht relevant. Bislang setzen die gesetzlichen Regelungen eine tägliche Maximalarbeitszeit, die Regierung plant nun jedoch größere Spielräume an einzelnen Tagen. Arbeitnehmervertretungen und Gewerkschaften warnen vor steigender Überforderung, erhöhter Unfallgefahr und einer Verschärfung bestehender Benachteiligungen – insbesondere für Frauen, da unregelmäßige Arbeitszeiten familiäre Verpflichtungen erschweren könnten.

Die Diskussion um eine Flexibilisierung der Arbeitszeit wird in Deutschland intensiv geführt. Nach Recherchen diverser Medien bringt die wöchentliche statt tägliche Begrenzung Vorteile für Unternehmen mit sich, könnte aber zu mehr gesundheitlicher Belastung führen. Arbeitsrechtsexperten und Gewerkschaften warnen weiterhin vor Missbrauchsmöglichkeiten und betonen die Bedeutung eines verlässlichen Schutzes für Arbeitnehmer. In der aktuellen Debatte beziehen sich viele Stimmen auf Erfahrungen aus anderen EU-Ländern, in denen wöchentliche Arbeitszeitgrenzen bereits umgesetzt sind. Dort zeigen sich gemischte Ergebnisse: Während Unternehmen die gesteigerte Anpassungsfähigkeit schätzen, berichten Beschäftigtenvertretungen von teils gestiegener Arbeitsintensität. Die Bundesregierung will mit der Neuregelung besonders den Wandel zur flexiblen Arbeitswelt und den Fachkräftemangel adressieren. Die weitere Entwicklung bleibt mit Blick auf geplante Gesetzesänderungen und die Tarifpartner abzuwarten.

Schlagwort aus diesem Artikel