Deutsche zeigen steigendes Interesse an Elektroautos aus China

Ein wachsender Anteil der deutschen Konsumenten kann sich vorstellen, künftig chinesische Fahrzeuge zu fahren.

04.09.25 13:18 Uhr | 3 mal gelesen

Laut einer aktuellen Umfrage von Carwow möchten 42 Prozent der Deutschen potenziell ein chinesisches Fahrzeug erwerben – ein Anstieg gegenüber den 36 Prozent vor zwei Jahren, wie der 'Spiegel' berichtet. Besonders das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis, das 34 Prozent der Befragten nannten (gegenüber 24 Prozent im Vorjahr), und die als überlegen eingeschätzte Technik aus China, die 22 Prozent angeben (zuvor 10 Prozent), sprechen laut den Befragten für einen Wechsel. Infolge hoher Überkapazitäten auf dem Heimatmarkt drängen derzeit mehr als 100 Wettbewerber aus China verstärkt auf den europäischen Markt, insbesondere mit elektrischen Modellen.

Die bekanntesten chinesischen Automarken sind BYD, Nio und Xpeng, wobei BYD mit einer Bekanntheit von 73 Prozent inzwischen deutlich bekannter ist (im Vergleich zu 50 Prozent vor zwei Jahren). Trotz gestiegener Markenbekanntheit ist der tatsächliche Absatz noch ausbaufähig – so konnte Nio im Jahr 2024 bisher nur etwa 400 Fahrzeuge in Deutschland verkaufen. Experten der Automobilwirtschaft betonen, dass der wachsende Erfolg chinesischer E-Autos in Europa auch von weiteren Faktoren abhängt, etwa dem Ausbau von Servicenetzwerken, der Einhaltung von EU-Sicherheitsstandards und einer politischen Debatte um Antidumpingzölle. Zudem wurde am 12. Juni 2024 von der EU-Kommission tatsächlich ein Vorschlag veröffentlicht, der auf Strafzölle für chinesische E-Auto-Importe abzielt, um die europäische Industrie vor Billigkonkurrenz zu schützen. Gleichzeitig investieren chinesische Hersteller wie BYD massiv in europäische Standorte, beispielsweise beim geplanten Bau eines Werks in Ungarn, um ihre Position auf dem wachsenden E-Automarkt zu sichern.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Artikel 'EU verhängt Strafzölle auf Elektroautos aus China' wird berichtet, dass die EU-Kommission nach monatelanger Untersuchung ab Juli Strafzölle auf chinesische E-Autos einführt. Diese sollen 17,4 bis 38,1 Prozent betragen, je nach Hersteller, und als Reaktion auf staatliche Subventionen in China gelten. Die Entscheidung könnte Branchenbeziehungen belasten und führt zu einer diplomatischen Krise zwischen Brüssel und Peking (Quelle: FAZ).

Laut 'Süddeutsche Zeitung' sind sowohl deutsche als auch chinesische Autobauer von den neuen EU-Zöllen direkt betroffen. Während chinesische Firmen sich dazu gezwungen sehen, ihre Produktionsstrategie zu überdenken, befürchten deutsche Hersteller, bei drohenden Gegenmaßnahmen wichtige Absätze in China zu verlieren. Der Artikel beleuchtet außerdem, wie China den Vorwurf der Preisunterbietung zurückweist und mit wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen droht (Quelle: Süddeutsche).

Die Deutsche Welle berichtet, dass chinesische Elektroautos europaweit auf dem Vormarsch sind und gezielt mit günstigen Preisen und technologischer Innovation punkten. Die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bringt europäischen Herstellern Wettbewerb, zwingt sie zur Modernisierung und öffnet neue Kooperationsmöglichkeiten. Dennoch warnen Analysten vor Marktrisiken und Unsicherheiten durch die neuen EU-Strafzölle sowie die Gefahr einer Eskalation im Handelskonflikt (Quelle: DW).

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